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Intralogistik

Die Welt steht buchstäblich Kopf

Die Welt steht buchstäblich Kopf
Wegen der Corona-Krise verspürt der E-Commerce in der Schweiz derzeit noch mehr Aufschwung als vor Beginn der Pandemie. Gleichzeitig haben E-Commerce-Händler enorme Probleme, die stark gewachsenen Artikelvolumina logistisch zu bewältigen.
Bild: Robert Altermatt

Das Corona-Virus macht derzeit, was es will und hat uns alle fest im Griff. Der E-Commerce boomt, stösst aber auch immer mehr an seine Grenzen. Eines hat die Corona-Krise bereits jetzt aufgezeigt, dass die Logistik – und mit ihr inbesondere die Intralogistik – die Achillesferse des E-Commerce schlechthin ist.

In diesen Tagen ist fast nichts oder sogar überhaupt nichts mehr wie in den vergangenen Jahrzehnten. Wir durchleben zur Zeit die grösste Krisensituation seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die gesamte Welt steht wegen der epochalen Corona-Virus-Pandemie rund um den Erdball Kopf. Heerscharen von Menschen stecken sich mit dem heimtückischen Virus an, bereits sind deutlich mehr als zehntausend Personen unmittelbar an Covid-19 gestorben (Stand: Anfang April 2020).

Lassen wir die unzähligen persönlichen Schicksale, die dieses Virus verursacht, und die derzeit absolut nicht einschätzbaren gesellschaftlichen Folgen dieser Pandemie einmal aussen vor und beschränken uns auf die Situation in der Schweiz, so stellen wir fest: Das Corona-Virus macht derzeit, was es will und hat uns alle fest im Griff.

Auch die Wirtschaft ist weitgehend zum Stillstand gekommen, die wirtschaftlichen Folgen von behördlich verordneten Shut- und Lockdowns dramatisch. Die Wirtschaft ist in weiten Teilen geschwächt, die globalen Lieferketten zum Teil massiv gestört oder sogar unterbrochen. So hat die Ausbreitung des Corona-Virus im Berichtszeitraum März 2020 in der Schweiz unter anderem den Import von Kameras, Baumaschinen oder Bodenplatten verzögert. Werksschliessungen in China und geringere Frachtkapazitäten haben zu Lieferengpässen in verschiedenen Bereichen des Schweizer Handels und bei einzelnen Branchen, wie zum Beispiel in der Baubranche, geführt.

Der vom Schweizer Bundesrat verordnete Lockdown hat interessanterweise unter anderem auch dazu geführt, dass der E-Commerce hierzulande noch stärker boomt, als er dies bereits vor dem Corona-Ausbruch getan hat, gerade auch weil unzählige stationäre Läden oder Betriebe schliessen mussten. Der E-Commerce explodiert förmlich in Zeiten von Homeoffice. Kehrseite der Medaille: Der Online-Handel stösst immer mehr an seine Grenzen. So vermelden etwa die beiden grossen Schweizer Online-Händler Digitec Galaxus und Brack, dass sie sich aufgrund der enormen Bestellvolumina mit massiven Lieferverzögerungen konfrontiert sehen. Das Unternehmen Brack etwa teilt den Kunden mit, dass seine Logistik wegen des «enormen Bestellvolumens, das die Corona-Virus-Pandemie ausgelöst hat, mehrere Tage im Rückstand» sei.

Solche Vorgänge zeigen jedenfalls auch eindrücklich auf, dass die Logistik – und mit ihr inbesondere die Intralogistik – die  Achillesferse des E-Commerce schlechthin ist. Darauf weisen Experten seit vielen Jahren hin. Insofern sind solche massiven Lieferverzögerungen in der jetzigen Ausnahmesituation nur folgerichtig.

Angesichts der sonstigen Dimensionen von Corona sind das jedoch vor allem eines: Luxus- und Wohlstandsprobleme.