Die zweitägige Veranstaltung «Connect», die Hausmesse der Competec-Tochter Alltron, wartete in diesem Jahr mit rund 80 Messeständen auf. Rund 1800 Besucherinnen und Besucher fanden am 18. und 19. Mai 2022 den Weg nach Willisau. Am ersten Tag der «Connect» zeigte sich Competec-Gründer und Verwaltungsratspräsident Roland Brack anlässlich einer Informations-Talkrunde erleichtert.
An dieser von Carlos Lima moderierten Talkrunde disktutierten neben Roland Brack der CEO von Alltron, Andrej Golob und Karin Madliger, die bei Competec als Leiterin Vertrieb & Vermarktung von Handelskunden verantwortlich zeichnet. Brack zeigte sich dabei darüber erfreut, dass das neue Logistikzentrum einerseits steht und seit knapp einem Jahr in Betrieb ist, und andererseits, dass die «Connect»-Veranstaltung nach zwei Jahren Corona-Pandemie-Pause endlich wieder stattfinden konnte.
Vorgezogener Vollausbau
Die Corona-Krise habe auch seine Unternehmensgruppe vor grosse Herausforderungen gestellt, vermerkte Brack. Eine zentrale Erkenntnis, die er aus der Covid-19-Pandemie gezogen habe, sei der Aspekt, dass man als Unternehmen nochmals deutlich flexibler aufgestellt sein müsse, als dies bereits vor der Pandemie vonnöten war. Dass ein hohes Mass an Flexibilität heutztage unumgänglich ist, das habe sich exemplarisch bei der Planung und in der ersten Bauphase des neuen Logistikzentrums, das an die bestehenden Competec-Gebäudekomplexe anschliesst, gezeigt.
Anfang 2019, als Competec mit dem wegen Einsprachen verzögerten Bau verspätet loslegte, gingen die Verantwortlichen noch von einer modulartigen ersten Bauetappe aus - mitsamt der Möglichkeit einer späteren Erweiterung. Roland Brack: «Aufgrund der Corona-Situation und des explodierenden E-Commerces haben wir uns dann aber entschieden, sogleich einen Vollausbau des neuen Logistikzentrums zu vollziehen».
Der im Juli 2020 beschlossene Vollaubau des neuen Logistikzentrum erwies sich als eigentlicher Glückstreffer. Rückblende: Der durch den Lockdown ausgelöste E-Commerce-Boom führte im bestehenden Logistikzentrum der Competec-Gruppe in Willisau 2020 zu prekär engen Platzverhältnissen. Das enorme Bestellaufkommen konnte Competec damals nur mit einer Sieben-Tage-Woche und einem Dreischicht-Betrieb bewältigen. Mit der Inbetriebnahme des Erweiterungsbaus hat sich die brenzlige Situation seither deutlich entschärft.
Roland Brack resümierte, dass die Logistik schon seit der Gründung des Unternehmens eine Kernkompetenz der Competec-Gruppe sei. Bei Competec denke man immer etwas in grösseren Dimensionen. Die Corona-Pandemie hat der Competec-Gruppe - wie bereits erwähnt - zu einem enormen Wachstum verholfen. Roland Brack: «Einerseits haben wir dadurch deutlich mehr Umsatz generiert, andererseits gab es auch grosse Veränderungen beim Produktsortiment. So sind neue Sortimente wie Lebensmittel oder Drogerieartikel dazugekommen.»
Gerade wegen dieser neuen Produktgruppen wie Lebensmittel seien die Volumina stark angestiegen, da Lebensmittel per se mehr Volumen brauchen als kleinteilige Elektronikartikel. Brack: «Der Umsatz pro Kilogramm ist bei Lebensmitteln viel tiefer als beispielweise bei einem iPhone. Insofern stelle ich fest: Unser Volumen ist in letzter Zeit überproportional zum Umsatz gewachsen.»
Erweiterungsbau ist in Betrieb
Nach der Talkrunde ging es auf eine sehr informative Rundtour durch das neue Logistikzentrum. Der Baubeginn des imposanten, 70 Millionen Franken teuren Erweiterungsbaus erfolgte aufgrund Einsprachen von Anwohnern, die diese bis vor das Bundesgericht zogen, erst im März 2019. Seit Juni 2021 ist die Anlage in Betrieb, die offizielle Inbetriebnahme erfolgte im März dieses Jahres mit der Schlüsselübergabe von Stöcklin Logistik an den Hausherrn Roland Brack.
Edgar Stöckli, Verantwortlicher Qualität und Schulung bei der Competec Logistik AG, führte mit profundem Fachwissen durch das neue Gebäude. Das neueste Gebäude auf dem Competec-Gelände im Willisauer Industriegebiet verfügt über eine Grundfläche von 10'000 Quadratmetern und besteht aus einem Mittelteilelager, einem Hochregallager und einem Kassettenlager.
Das Mittelteilelager hat 97'000 Stellplätze für Tablare bis 50 Kilogramm, das vollautomatische Paletten-Hochregallager ist mit 26'600 Stellplätzen für Produkte bis zu einem Gewicht von 600 Kilogramm bestückt - und das Kassettenlager bietet 1330 Stellplätze für Grossprodukte bis zu einem Gewicht von 900 Kilogramm.
Viele Bereiche des neuen Logistikzentrums - namentlich für klein- und mittelgrosse Teile - funktionieren teilautomatisiert. So nehmen Mitarbeitende die Ware in Empfang und verstauen sie, je nach Grösse in einer Behälterbox (Kleinteile) oder auf einem Tablar (mittelgrosse Teile). Über das Fördertechniksystem von Stöcklin Logistik gelangen die Kisten und Tablare dann an ihren vorgesehenen Lagerplatz.
Bei einer Bestellung liefert dasselbe System die gewünschten Artikel an einen zuständigen Mitarbeitenden, welcher die Produkte dann in eine Box legt, aus. Anschliessend wird das Paket vollautomatisch wieder verschlossen und für die Distribution versandfertig gemacht.
Bereits zu 80 Prozent ausgelastet
Zur Lager-Auslastung sagte Edgar Stöckli, dass das Mittelteilelager mit seinen knapp 100'000 Lagerplätzen bereits jetzt gut ausgelastet sei: «Stand heute ist, dass 80'000 Stellplätze bereits belegt sind. Wir sind jetzt daran, die restlichen 20'000 Lagerplätze aufzufüllen. Ich gehe davon aus, dass die letzten Behälter im neuen Erweiterungsbau spätestens in der Vorweihnachtszeit vollständig befüllt sein werden.»
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