5000 verschiedene Artikel werden bei der Planzer-Tochterunternehmung Schönholzer gelagert – von zwei verschiedenen Kunden und aus verschiedenen Produktbereichen. Rund 40 Mitarbeitende sind hier beschäftigt. Doch was Besucher im ländlichen Felben-Wellhausen eher nicht erwarten: Hier ergänzen sich Menschen und ein fahrerloses Transportsystem perfekt.
Der Materialfluss von den Kommissionierarbeitsplätzen bis zum Warenausgang beträgt rund 400 Meter und durchkreuzt etliche ehemalige Montagehallen. Die Automatisierung des Transportes hat es ermöglicht, in Zeiten des Personalmangels am zweiten, 2019 neu eröffneten Logistikstandort von Schönholzer die Kapazität deutlich zu erhöhen, die Arbeitsflüsse zu vereinfachen sowie die Tätigkeiten für die Menschen einfacher und flüssiger zu gestalten.
Das fahrerlose System
In der fahrerlosen Automatisierung bietet SSI Schäfer zwei Möglichkeiten: die SSI Heavy Load AGV als fahrerlose Grossladungsträger (Gabelstapler) und die SSI Compact Load AGV als Kleinladungsträger. Die autonom agierenden Transportsysteme gestalten Materialflüsse deshalb effizienter und leistungsfähiger, weil sie flexibel in individuelle Lagerorganisationen integriert werden: von einfachen Transportanwendungen, Punkt-zu-Punkt-Transporten über das Ware-zur-Person-Prinzip bis zur Vollautomatisierung in einem integrierten Gesamtsystem.
Akzeptanz als Basis für den optimalen Einsatz
Die grösste Herausforderung bestand darin, die Anlage in die bestehenden Abläufe von Schönholzer effizienzsteigernd zu integrieren. Wichtig dabei war, dass das Team die Bereitschaft zeigte, mit dem neuen System zu arbeiten.
Roger Graf, Standortleiter in Felben-Wellhausen, sieht ein grosses Potenzial in den fahrerlosen Systemen: «Die Anlage von SSI Schäfer mit FTS und Leitsystem funktioniert gut. Die Akzeptanz für die fahrerlosen Fahrzeuge ist vorhanden, die Mitarbeiter sind stolz, dass ein neues System als Pilotversuch an unserem Standort eingesetzt wurde. Die fahrerlosen Transportfahrzeuge haben sich als vollwertige Teammitglieder etabliert.»
In einer zweiten Ausbaustufe sieht er noch Optimierungspotenzial: «Den Automatisierungsgrad für die Auftragserteilung kann man sogar noch erhöhen, sodass die fahrerlosen Transportfahrzeuge ohne eine manuelle Auftragseinlastung unterwegs sind. Das Handling der leeren Paletten kann man mit Kombiplätzen eliminieren und so nochmals eine Effizienzsteigerung erzielen. Die fertige Lösung wird erst mit dem Ausbau des Projekts entstehen. Dann wird das System noch effizienter eingesetzt.»
Gute Partnerschaft mit dem Lieferanten als zentraler Erfolgsfaktor
Von besonderem Vorteil sieht der Projektleiter des Transportunternehmens den Austausch mit dem Kundendienst und seinem Ansprechpartner bei SSI Schäfer. «Nach dem Go-live und dem Arbeiten mit dem System waren noch einige kleine Punkte zu optimieren, an die wir zu Anfang nicht gedacht hatten. Beispielsweise stören Bodenunebenheiten den Ablauf und senken die Geschwindigkeit des Systems. Diese mit einem kleinstmöglichen Aufwand zu lösen, war ebenfalls eine Herausforderung.»
Dank dem Know-how, aber auch der Nähe zum Kunden konnte SSI Schäfer hier unkompliziert und effizient unterstützen.
Mit dem strategischen Entscheid der Geschäftsleitung, SSI Schäfer als Partner für ein solches Projekt auszuwählen, will die Firma Planzer an diesem Standort Erfahrungen mit FTS sammeln. Dabei sind Fragen, wie viel Manpower eingespart werden kann oder wie wartungsfreundlich das System ist, von zentraler Bedeutung. Dabei können beide Seiten von den Erfahrungen bei Schönholzer profitieren.
«Für SSI Schäfer als langjährigen Partner der Firma Planzer war es ein erneuter Vertrauensbeweis, dieses Pilotprojekt gemeinsam mit Schönholzer erfolgreich planen und realisieren zu dürfen,» sagt Mauro Lunardelli, Geschäftsführer der SSI Schäfer AG/Schweiz. «Die FTS/AGV-Technologie von SSI Schäfer findet fast für jeden Anwendungsfall den richtigen Lösungsansatz für unsere Kunden, und wir sind von der Leistungsfähigkeit unserer Produkte, aber insbesondere von der Technologie überzeugt,» ergänzt Lunardelli.