Als selbstständiger Firmeninhaber konnte Christoph Gienow den Zeitpunkt seines Rückzuges selbst wählen. Wie schon bei der Unternehmensgründung 1986 gab ein Wunsch den Ausschlag: der nach Selbstbestimmung.
Vom Landwirt zum Logistiker
Im ersten Berufsleben macht Christoph Gienow eine landwirtschaftliche Lehre, anschließend besucht der gebürtige Hamburger die Landwirtschaftsschule bis zum Meister-Abschluss. Doch in der Landwirtschaft geben Jahreszeiten und Natur den Takt vor. So wechselt Christoph Gienow 1981 für ein paar Jahre in den Fleischgroßhandel. Auf der Suche nach mehr Selbstständigkeit entdeckt er die Transportbranche für sich: Als Kurierfahrer ist er sein eigener Herr, der Verdienst ist nicht schlecht.
Sein Unternehmergeist kommt aber immer noch nicht zur Ruhe, sodass er 1986 seinen eigenen Kurierdienst gründet. Beim Gespräch am Küchentisch mit dem damaligen Freund und Kollegen Jürgen Bätz entsteht der Name «In-Time Transport», als Ausdruck von Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit des jungen Ein-Mann-Unternehmens.
In-Time hält, was der Name verspricht, das Unternehmen wächst und wächst und entwickelt sich vom Kurier- zum Logistikdienstleister mit aktuell 140 Mitarbeitenden. Anfangs steht die Druck- und Druckweiterverarbeitungsbranche im Mittelpunkt, heute sind es die Bereiche Lebensmittel, Pharma und Gefahrstoffe.
Fest in Familienhand
Seit 1996 teilt sich Selfmademan Christoph Gienow die Geschäftsführung mit verschiedenen Partnern, seit 2017 mit seiner Frau. Da ist Sylvia Gienow-Thiele bereits sieben Jahre für In-Time im Einsatz. Das Unternehmen profitiert von ihrer Expertise in Technik, Zahlen und Strukturen – die Geschäftsführerin verfügt über einen technischen und einen kaufmännischen Ausbildungsabschluss sowie über Konzernerfahrung.
Bis zu ihrem Eintritt ins Unternehmen ihres Mannes war sie zehn Jahre bei einem Nutzfahrzeughersteller tätig, zunächst im kaufmännischen Bereich und als Assistentin der Niederlassungsleiterin, später im Controlling. Nun verantwortet sie allein die Geschicke von In-Time; gemeinsam mit einem Managementteam aus drei Bereichsleitern will sie das Unternehmen weiterentwickeln.
Christoph Gienow wird künftig an einem Tag pro Woche vor Ort sein und als Gesellschafter, Mentor und strategischer Berater zur Verfügung stehen. Auch für die nächste Generation: Sein Sohn Jonas Gienow leitet im Familienunternehmen bereits den Bereich Prozessentwicklung und Lagercontrolling. Und was macht Christoph Gienow in seiner freien, selbstbestimmten Zeit? «Die werde ich vor allem im Garten verbringen und mich um den Haushalt kümmern», verrät er. Ausserdem möchte er mehr Fahrrad fahren, Golf spielen und – da das Ehepaar Gienow klassische Musik liebt – Reisen mit Opern-Besuchen organisieren.