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Lidl Schweiz und Krummen Kerzers gewinnen

LNG-Lastwagen von Krummen Kerzers und Lidl Schweiz.
Bild: Lidl Schweiz/Krummen Kerzers

Der 24. Swiss Logistics Award geht an den Detailhändler Lidl Schweiz und an das Transportunternehmen Krummen Kerzers. Gemeinsam haben die beiden Unternehmen die ersten Tankstellen für flüssiges Erdgas (LNG) realisiert und die ersten LNG-Lkw in der Logistik in der Schweiz in Betrieb genommen.

«Goodbye Diesel – Hello LNG» heisst das Projekt, das den ungleichen Partnern den Gewinn des begehrten Logistikpreises ermöglicht hat. Dahinter steckt das Bewusstsein, dass der Güterverkehr zu den grössten inländischen Treibhausgasverursachern gehört und der Wunsch, nicht zu warten, bis neue Technologien marktreif sind, sondern bereits heute etwas für die Umwelt zu machen. Im Rahmen der Massnahmen für die Initiative «Lean & Green» wollte Krummen Kerzers ohnehin auf LNG-Lastwagen umstellen und holte Lidl an Bord.

Mit vereinten Kräften versuchten der Detailhändler und der Transporteur Tankstellenbetreiber für den Aufbau eines Netzes von LNG-Tankstellen zu gewinnen. Als dies nicht gelang, nahmen sie das Heft selbst in die Hand und bauten innerhalb von zehn Monaten die landesweit ersten beiden Tankstellen für LNG auf. Dabei stiessen sie auf ungeahnte Hürden, welche die Einfuhr von LNG aufgrund von falschen Besteuerungsgrundlagen im Schweizer Zollgesetz erheblich verteuerten. Die Partner liessen sich davon aber nicht entmutigen und haben mittels eines politischen Vorstosses eine Korrektur dieses Missstandes angestossen. Gleichzeitig mit der Eröffnung der Tankstellen im Juni 2019 nahmen sie die ersten LNG-Lastwagen in Betrieb. Die beiden Tankstellen schliessen nicht nur die europäische Versorgungslücke, sondern reduzieren auch die CO2-Emissionen und Luftschadstoffe der eigenen Flotte erheblich. Betrieben werden die Tankstellen von der Firma Krummen Kerzers und stehen auch Dritten offen.

Von LNG zu LBG

Bereits im ersten Jahr rechnen die beiden Partner mit einer Einsparung von über 400 Tonnen CO2-Äquivalent. Mittelfristig möchten sie jedoch von LNG auf verflüssigtes Biogas (LBG) umsteigen, das komplett fossilfreie Transporte im Schwerverkehr ermöglicht und die CO2-Emissionen «Well to Wheel» um mindestens 80 Prozent reduzieren würde. Mit der bestehenden Infrastruktur wäre dies problemlos möglich, wie ein Test im Sommer 2019 zeigte. Die Projektpartner arbeiten gemeinsam mit Behörden, Forschung und Industrie intensiv an einer Umsetzung, damit möglichst bald eine Umstellung auf fossilfreien Treibstoff im Güterschwerverkehr machbar wird.

www.lidl.ch

www.krummen.ch

www.gs1.ch