Das familiengeführte Logistik- und Transportunternehmen Planzer mit Sitz im zürcherischen Dietikon - der Krösus unter den privaten Logistik- und Transport-Anbietern in der Schweiz - übernimmt die beiden privaten Postdienstleister Quickpac und Quickmail. Dies teilte die Firma Planzer auf ihrer Website mit. Eine Mitte des vergangenen Jahres geplante Übernahme der Quickmail-Gruppe durch die Schweizerische Post hatte die Wettbewerbskommisison im Januar 2024 ziemlich überraschend untersagt.
Scharfe Kritik
Die Verantwortlichen der Quickmail-Gruppe übten danach am Entscheid der Weko scharfe Kritik und zeigten sich schockiert. Sie kritisierten den Entschied als verantwortungslos, da er mehr als 3000 Arbeitsplätze gefährde.
Die Schweizerische Post liess ihrerseits verlauten, dass sie den Entscheid der Weko zur Kenntnis genommen habe und ihn bedauere. Ziel der Übernahme wäre gewesen, für Kundinnen und Kunden einen nahtlosen Betrieb zu gewährleisten. Die Schweizerische Post hatte den Kaufvertrag für Quickmail und Quickpac im Juli 2023 unterzeichnet.
Die Quickmail-Gruppe mit ihren beiden Tochterunternehmen Quickmail und Quickpac stellt schweizweit Briefe, unadressierte Sendungen wie Werbe-Flyer, Zeitungen und Zeitschriften sowie Pakete zu.
Gerüchteweise wurde unmittelbar nach dem Weko-Entscheid zuerst der deutsche Unternehmer Rico Back als möglicher Käufer der Quickmail-Gruppe gehandelt. Back ist in Deutschland eine arrivierte Grösse im Kurier-, Express- und Paketgeschäft. Er gründete in den 1980er-Jahren den KEP-Dienstleister German Parcel, welcher dann in der Folge in die KEP-Gruppe GLS (General Logistics Systems) eingebunden wurde. Back war der erste Geschäftsführer der Marke GLS, die ihrerseits zur britischen Royal Mail gehört.
Wie geht es weiter?
Wie Planzer mitteilt, sei Quickpac ein innovatives Tech-Start-up für eher kleinere Pakete in der Deutschschweiz. Quickpac setzt auf moderne IT-Applikationen und als erster Paketdienst in Europa ausschliesslich auf Elektroautos. Mit diesen Schwerpunkten ergänze Quickpac den bestehenden, familiengeführten Paketservice «Planzer Paket»hervorragend, der landesweit die eher mittelgrossen Pakete auf der CO2-neutralen Schiene in die Zielregion transportiert, um sie auf der letzten Meile zuzustellen.
Damit würden die Stärken der beiden Unternehmen sinnvoll zusammengeführt und punkto Nachhaltigkeit und Kundennutzen weiterentwickelt. Letzteres deshalb, da die Quickpac-Kunden neu von einer landesweiten Paketlogistik profitierten. Quickpac werde mittelfristig mit Planzer – unter der Marke «Planzer Paket» – zusammengeführt.
Was die Aktivitäten von Quickmail betrifft, so beabsichtigt Planzer Quickmail als Marke und eigenständige Organisation weiterzuführen.
www.planzer.ch
www.quickmail.ch, www.quickpac.ch
