Diesmal fand es die Kantonspolizei schon nicht mehr so lustig: Beim ersten Absturz einer Drohne in den Zürichsee, die Mitte Januar Blutproben vom Spital Hirslanden ins Zentrallabor an der Forchstrasse transportieren sollte, zu diesem Zeitpunkt aber nicht beladen war, war dies noch als Einzelereignis bewertet worden. Jetzt reagierten die Behörden schon empfindlicher. Die zehn Kilogramm der Drohne, die am Donnerstag (9.Mai) oberhalb der Universität Irchel zwischen Winterthurerstrasse und Spöndlistrasse in ein Waldstück stürzte, so ein Sprecher der Kantonspolizei, seien schon beträchtlich und durchaus geeignet, im Ernstfall Personen zu Schaden kommen zu lassen, die sich am Ort aufhielten.
Besonderes Pech für die Schweizerische Post, die bezüglich Genehmigungsverfahren, Flugaufsicht und Kontrollverfahren mit dem Hersteller Matternet und Skyguide eigentlich alles sorgfältig aufgegleist hat: Erst seit Mitte April waren die Probeflüge nach dem Vorfall vom Januar wieder aufgenommen worden. Jetzt wird sich die Flugunfallstelle eingehender mit dem Fall befassen müssen. Die Flugaufsicht hatte am Donnerstag um 10:50 Uhr den Kontakt zu ihrer Drohne auf deren Weg in zur Uniklinik in der Spöndlistrasse 9 verloren. Spezialisten des Herstellers orteten die Drohne im Wald. Es handelt sich um eine Drohne des Typs M2 V9 des amerikanischen Herstellers Matternet. Für die Post stehe die Sicherheit an oberster Stelle, heisst es in Bern. Die Flüge in Zürich und Lugano wurden vorübergehend ausgesetzt. „Wir nehmen diesen Vorfall sehr ernst“, hiess es gestern seitens der Zentrale in Bern. Der neuerliche Vorfall wird als erheblicher Rückschlag gewertet.