Die Zahlen beeindrucken: So werden im Endausbau insgesamt 30'000 Quadratmeter – so viel wie vier Fussballfelder – für Lagerplätze genutzt. Beim Imbach Logistikcenter wurde das automatische Kleinteilelager (AKL/Behälter) über dem automatischen Hochregallager (HRL/Paletten) konzipiert. Diese Anordnung erfordert höchste statische Anforderungen und trägt fünf Tonnen pro Quadratmeter.
Rein rechnerisch könnte der gesamte Boden 55 Airbus A380 tragen. Im Hochregal passen die Paletten in 6312 Stellplätze. Das automatische Kleinteilelager kann bis zu 129'600 Behälter fassen. Die enorme Geschwindigkeit von bis zu 4,0 Meter pro Sekunde, mit der die Behälter über drei Stockwerke und 30 Lagerebenen vertikal transportiert werden, wird erst richtig greifbar, wenn man davorsteht und die Behälter nur so vorbeisausen sieht.
Herausfordernde Höhe
Die Anordnung des Kleinteilelagers über dem Hochregallager ermöglicht es, den vorhandenen Raum optimal auszunutzen. Üblich ist es, die beiden Bereiche nebeneinander zu bauen. Die hier gefundene Lösung besticht durch ihre Effizienz und bietet dank ihrem Hochleistungs-Liftsystem kurze Wege und schnelle Verarbeitungszeiten. Dafür mussten viele Aspekte beachtet, spezifisch konzipiert und geplant werden.
«Die notwendigen Verbindungen über die ganze Höhe zu konzipieren, sorgte dafür, dass wir viele Facetten in der Gesamtlösung neu andenken mussten», erklärt Mauro Lunardelli, Geschäftsleiter bei SSI Schäfer AG. «Genau da konnten wir aber unser Know-how für massgeschneiderte Intralogistiklösungen optimal einbringen.»
Die mit Kleinteilen bestückten Behälter bedienen zehn Pick- und Pack-Arbeitsplätze sowie vier Kommissionier-Arbeitsplätze, bei welchen vom Behälter direkt in Paletten kommissioniert wird. Dies ermöglicht eine effiziente und schnelle Verarbeitung der täglichen Bestellungen.
Geschäftsführer Christian Kempter-Imbach ist begeistert: «Es hat sich gelohnt, die Herausforderung zusammen mit SSI Schäfer anzunehmen. Das ist ein Leuchtturmprojekt für uns und stellt für die gesamte Galliker-Gruppe einen weiteren wichtigen Entwicklungsschritt dar.»
Mauro Lunardelli ergänzt: «Für uns ist die langjährige partnerschaftliche Beziehung, welche wir zur Galliker-Gruppe und zu Imbach pflegen, ein Ausdruck von grossem Vertrauen und effektiver Zusammenarbeit.»
Neue Massstäbe – bis 2025 im Vollbetrieb
Die zweite Bauphase im Littauerboden bei Luzern hat bereits begonnen und dauert bis Herbst 2025. Luzern-Littau liegt verkehrstechnisch zentral mit bester Anbindung. Zudem liegen viele produzierende Betriebe im Umkreis von 20 Kilometern. Beste Voraussetzungen also für eine ökonomische und ökologische Produktionslogistik.
Imbach setzt konsequent auf «Green Logistics»: Auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von jährlich 950'000 Kilowattstunden montiert, was für 210 Haushalte reichen würde. Das neue Gebäude wird komplett mit Wärmepumpen und einem Freecooling-System aus dem Grundwasser beheizt und gekühlt. Dazu passt auch das SSI Schäfer-Flexi-Shuttle-System im hochdynamischen automatischen Kleinteilelager.
Dank der exzellenten Raumausnutzung und Performance sowie den dynamisch anpassbaren Stellplatzvolumen ist eine optimale Flexibilität über die gesamte Anlage bei maximierter Lagerdichte sichergestellt. Die innovative Energieversorgung der Shuttles mit Superkondensatoren sorgt für höchste Energieeffizienz – Massstäbe für die Zukunft.