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Logistik

Roboter verpackt Kartoffeln

Die Schweizer Agrar-Genossenschaft Fenaco hat in Bätterkinden (Kanton Bern) eine europaweit einzigartige Roboterzelle für die Verpackung von Kartoffeln in Betrieb genommen.
Bild: Fenaco

Bei der Genossenschaft Fenaco übernimmt eine Roboterzelle die kräftezehrende Verpackung von Kartoffeln. Der innovative Roboter wurde in Zusammenarbeit mit dem Jungunternehmen «TwinAutomation» entwickelt. Herzstück ist ein multifunktioneller Gebindegreifer.

Im Betrieb des zu Fenaco gehörenden Gemüseproduzenten Steffen-Ris in Bätterkinden werden jährlich rund 9,5 Millionen Kartoffelsäcke verarbeitet, informiert die Agrargenossenschaft in einer Mitteilung. Dafür mussten die Mitarbeitenden in Bätterkinden täglich mehrere Tonnen Kartoffeln bis zu zwei Meter in die Höhe hieven. Jetzt wird diese kräftezehrende Arbeit von einem Roboter geleistet.

Die Suche nach einer entsprechenden Lösung sei nicht einfach gewesen, wird in der Mitteilung weiter erläutert. «Beim Bestücken der Gebinde dürfen die Kartoffelsäcke nicht beschädigt werden, gleichzeitig dürfen die Säcke nicht über das Gebinde hinausragen“, wird Klaus Meier, Leiter des Standorts Bätterkinden, dort zitiert. Eine Automatisierung des Prozesses stelle zudem hohe Ansprüche, weil Kartoffeln als natürliches Produkt nicht normiert sind.

Die Lösung ist eine zweiteilige Roboterzelle, die in Zusammenarbeit mit dem  Maschinenbauer TwinAutomation in Emmenmatt (Kanton Bern) entwickelt wurde. Ihr Herzstück besteht aus einem multifunktionellen Gebindegreifer, der mit 32 Sensoren bestückt ist. Er kann sowohl leere Gebinde bereitstellen als auch unterschiedliche Gebinde palettieren. Darüber hinaus ist die zweiteilige Roboterzelle mit einer Wendestation für Kartoffelsäcke, einer Durchlaufwaage, einer Rüttelstation und einem Palettenlift ausgerüstet.

Nach einem Testbetrieb Ende 2020 ist die innovative Anlage nun in den vollen Einsatz gegangen. «Mit dieser europaweit einzigartigen Roboterzelle setzen wir neue Massstäbe», wird Jörg Schär zitiert, Mitglied der Geschäftsleitung von Fenaco Landesprodukte. „Aufgrund der guten Erfahrungen werden wir weitere Verarbeitungslinien mit Roboterzellen bestücken.»