Die Wettbewerbskommission (Weko) will die geplante Teilübernahme von SBB Cargo durch die SBB, Planzer und Camion-Transport jetzt vertieft überprüfen. Offenbar gibt es Anhaltspunkte, dass dieser Zusammenschluss eine marktbeherrschende Stellung begründet oder verstärkt, hiess es.
Dies betrifft verschiedene Märkte in den Bereichen Schienengüterverkehr, Operateurleistungen und Umschlagsleistungen, so die Weko. Zudem sieht sie Anhaltspunkte für die Begründung einer kollektiven Marktbeherrschung im Bereich der Umschlagsleistungen.
Die Weko setzt sich für die Klärung der Frage, wie sich der geplante Zusammenschluss auf den Wettbewerb auswirken würde, eine Frist von vier Monaten.
«Swiss Combi» mit 35 Prozent
Ende August hatten die beteiligten Unternehmen ihre Pläne bekanntgegeben. Demnach wollen sich die vier Strassentransportunternehmen Planzer, Camion Transport, Galliker und Bertschi finanziell an SBB Cargo beteiligen.
Vorgesehen ist, dass die Kooperation unter dem Namen «Swiss Combi» 35 Prozent übernimmt und die SBB mit einem Anteil von 65 Prozent Mehrheitseigentümerin bleibt. Über den Transaktionspreis hüllen sich die beteiligten Unternehmen in Schweigen.
Mehr Ware auf die Schiene
Die an Swiss Combi beteiligten Unternehmen wollen künftig grössere Warenmengen auf der Schiene transportieren anstatt auf der Strasse. SBB Cargo wolle dagegen zusätzlich neue Kunden gewinnen und die Auslastung erhöhen, hiess es im August. Die Bahn sei für lange Distanzen zwischen Wirtschaftsräumen - die Strasse für die Feinverteilung zum Endkunden vorgesehen.
Die SBB Cargo transportiert rund 30 Millionen Nettotonnen Güter im Wagenladungs-, Ganzzugs- und im kombinierten Verkehr innerhalb der Schweiz - dies entspricht knapp 10'000 Lastwagenfahrten pro Tag.