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Logistik

Schweizer Logistikpreis geht an Hydrospider

Der Schweizer Logistikpreis, der Swiss Logistics Award, geht in diesem Jahr an das neuartige Schweizer Wasserstoff-Logistik-Konzept von Hydrospider, einem Joint Venture von H2 Energy, Alpiq und Linde/Pan Gas.

Rund 30 Teilnehmende verfolgten live in Zürich-Oerlikon - bei stickig-heissen Temperaturen - die Vergabe der diesjährigen Swiss Logistics Award-Auszeichnungen. Corona-bedingt durften nur wenige Personen vor Ort sein. Selbstverständlich war der Anlass im trendigen Zürcher Event- und Tagungs-Veranstaltungsort «Halle 550» aber auch digital via Streaming verfolgbar. Als Moderatorin führte - wie in den vergangenen Jahren - die Schweizer Fernseh- und Radiomoderatorin Mona Vetsch durch das knapp 75 Minuten dauernde Programm.

Renate Gröger Frehner, die Jury-Vorsitzende des Swiss Logistics Awards, erklärte gleich zu Beginn des Anlasses, dass die diesjährige Ausgabe des Schweizer Logistikpreises in verschiedener Hinsicht besonders sei. Aufgrund der (dauerhaften) Vorverlegung des Swiss Logistics Award von November auf Juni sei der Jury in diesem Jahr signifikant weniger Zeit für die Nominierung der Logistikpreis-Anwärter zur Verfügung gestanden. Trotz der stark verkürzten Planungszeit habe es jedoch 30 Prozent mehr Projekteinreichungen gegeben, so Gröger Frehner.

Neben dem siegreichen Projekt von Hydrospider waren für den diesjährigen Swiss Logistics Award 2021 Projekte von Cargologic sowie von der Post CH AG in Zusammenarbeit mit der Amberg Loglay AG nominiert. Das vom Luftfrachtabfertigungs-Unternehmen Cargologic eingereichte Projekt umfasst den Einsatz von Robotern und Drohnen, welche im Lager repetitive Tätigkeiten wie beispielsweise Inventur-Aufgaben automatisieren und ersetzen. Die Zuhilfenahme von Robotern und Drohnen habe zu einer deutlichen Steigerung der Effizienz geführt, erklärte Cargologic-Projektleiter Fabian Himmelsbach in Zürich. Ausserdem habe eine automatisierte Inventur die Kosten um 70 Prozent gesenkt.

Beim dritten nominierten Logistikprojekt, demjenigen der Post CH AG und der Amberg Loglay AG, geht es um das Thema einer smarten Bau-Logistik. Eine durchgängige Prozess- und Ablaufsteuerung soll auf Baustellen in Innenstädten Engpässe vermeiden. Anhand des riesigen Bauprojekts des Pharmakonzerns Roche, welches diverse Hochhäuser am Firmenhauptsitz in Basel umfasst, führen aktuell die beiden Projektpartner in einem vorgeschalteten Konsolidierungslager in Pratteln Vormontagen und Modulbauten durch und transportieren diese präzise durchgetaktet direkt zur Roche-Grossbaustelle nach Basel. Dieses Vorgehen reduziert einerseits die Komplexität und Brandlast auf dem Baufeld massiv, andererseits sinkt dadurch die Zahl der Direktanfahrten zur Baustelle um 60 Prozent. Durch Elektro-Lastwagen sind die Transporte zudem lärm- und CO2-neutral.

Grüner Wasserstoff

Der Schweizer Wasserstoffpionier H2 Energy und Hydrospider etablieren zusammen mit dem Förderverein H2 Mobilität Schweiz und Hyundai Hydrogen Mobility (HHM) ein europaweit einzigartiges Wasserstoff-Ökosystem, ein Geschäftsmodell für die emissionsfreie Mobilität. Die Firma Hydrospider stellt die Produktion, Beschaffung und Logistik von grünem Wasserstoff sicher.

Mit einem neu entwickelten Wechselcontainer kann der grüne Wasserstoff effizient und kostengünstig transportiert werden. Für dieses Engagement wurde Hydrospider am 16. Juni 2021 mit dem Swiss Logistics Award 2021 ausgezeichnet.

Hydrospider, ein Joint Venture von H2 Energy, Alpiq und Linde/PanGas, liefert den grünen Wasserstoff, der CO2-neutral produziert sein muss. Die erste Produktionsanlage in der Schweiz wurde im Frühling 2020 beim Alpiq Wasserkraftwerk Gösgen in Betrieb genommen. Transportiert wird der Treibstoff in speziell von der H2 Energy Holding AG entwickelten 20-Fuss Wechselcontainern.

Der Wasserstoff wird in einem Kompressor auf 350 bar verdichtet und anschliessend in Druckzylinder abgefüllt. Die Wechselcontainer mit jeweils neun Druckbehältern werden zu den Wasserstoff-Tank-stellen transportiert und vor Ort an eine Docking-Station angeschlossen. Damit die Wasserstoff-Mobilität funktioniert, braucht es ein Netzwerk, das eine Wertschöpfungs- und Lieferkette inklusive der dazu notwendigen Infrastruktur aufbaut und ohne staatliche Subventionen umsetzt.

Neben Hydrospider und H2 Energy engagieren sich der Förderverein H2 Mobilität Schweiz und Hyundai Hydrogen Mobility (HHM) für die CO2-neutrale Transportlogistik. HHM liefert die Brennstoffzellen-Elektro-Nutzfahrzeuge, die Mitglieder des Fördervereins sorgen für den Aufbau einer landesweiten Betankungsinfrastruktur und nutzen die Lastwagen im täglichen Einsatz. Zurzeit sind acht Tankstellen in Betrieb und rund 50 Elektro-Nutzfahrzeuge auf den Schweizer Strassen unterwegs.

www.swisslogisticsaward.ch
www.gs1.ch
www.hydrospider.ch
www.cargologic.com
www.post.ch