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Logistik

Schweizerische Post modernisiert ihre grössten Paketzentren

Die Schweizerische Post wird ihre drei grossen, nationalen Paket-Sortierzentren in Härkingen (Kanton Solothurn), Frauenfeld (Kanton Thurgau) und im waadtländischen Daillens schrittweise modernisieren und technisch aufrüsten. Als erstes soll das im Jahr 1999 eröffnete Paketzentrum in Härkingen für Investitionskosten von maximal 400 Millionen Franken mit neuen Förder- und Sortieranlagen ausgerüstet werden.

In den vergangenen Jahren hat die Schweizerische Post in grossem Stil  in den Bau neuer Paketzentren in der Schweiz investiert. Insgesamt nahm sie seit 2019 acht neue regionale Paketzentren in Betrieb, so etwa in Untervaz (Graubünden), Wallisellen (Zürich), Ostermundigen (Bern) oder in Vétroz im Wallis.

In den nächsten Jahren konzentriert sich die Schweizerische Post auf die Erneuerung ihrer grössten und zugleich ältesten Sortierzentren, welche sich in Härkingen, Frauenfeld und Daillens befinden. Die Post prüft auch weitere Synergien mit bestehenden Logistikzentren.

Erneuerung in Härkingen ab 2027

Unweit des grossen Autobahnkreuzes im solothurnischen Härkingen gelegen, befindet sich das grösste der drei nationalen Paketzentren der Schweizerischen Post. Es ist dies das Herzstück der Paketlogistik des Unternehmens. Der Standort Härkingen wird frühestens ab 2027 für rund zweieinhalb Jahre stillgelegt und komplett erneuert. Dies sagte Johannes Cramer, Leiter Logistik-Services und Mitglied der Konzernleitung der Schweizerischen Post, gegenüber Medienschaffenden unlängst an einem Mediengespräch in Härkingen. Mit von der Partie an dieser Medienkonferenz war auch die LOGISTIK.

In dem im Jahr 1999 eröffneten Paketzentrum in Härkingen mit seinen rund 450 Mitarbeitenden werden täglich 300'000 Pakete und Kleinsendungen sortiert. Sobald das Paketzentrum in Härkingen ausser Betrieb gesetzt sein wird, sollen die Sortierarbeiten und das Paket-Handling in einer Ersatzhalle sowie in anderen regionalen Paketzentren der Post abgewickelt werden. Für diese zweieinhalbjährige Übergangsszeit sucht die Schweizerische Post für die rund 450 Mitarbeitenden aus Härkingen frühzeitig nach Möglichkeiten, damit diese möglichst in umliegenden Logistikzentren der Post Unterschlupf finden.

Johannes Cramer erklärte: «Wir haben mit regionalen Paketzentren wie Buchs (Kanton Aargau) und Pratteln (Kanton Baselland) oder mit der Paketsortiermaschine im Briefzentrum Härkingen zusätzliche Kapazitäten geschaffen. Auch während der Stilllegung des Paketzentrums Härkingen werden wir alle Pakete pünktlich verarbeiten können, damit Kundinnen und Kunden nichts davon bemerken».

Erhöhter Durchsatz

Mit der neuen Sortieranlage werde sich sich die Kapazität in Härkingen auf bis zu 750'000 Pakete und Kleinsendungen pro Tag erhöhen, berichtete Cramer. Wie bisher sollen möglichst viele Pakete in Bahncontainern angeliefert werden, der Rest läuft über die Strasse (Lkw-Transporte). Die Erneuerungsarbeiten in und rund um die beiden anderen nationalen Paketzentren in Frauenfeld und Daillens beabsichtigt die Schweizerische Post nach aktuellem Planungsstand erst nach den Umbau- und Modernisierungsarbeiten in Härkingen in Angriff zu nehmen.

Klassische Förder- und Sortiertechnik

In Härkingen plant die Schweizerische Post, eine moderne, jedoch klassische Förder- und Sortieranlage einzurichten. Cramer erklärte, dass die Schweizerische Post trendige Automations-Lösungen wie autonome mobile Roboter (AMR) selbstverständlich teste und in kleineren Sortierzentren auch bereits im Einsatz habe. Was aber die Erneuerung der grossen nationalen Paketzentren betreffe, welche mehrere Jahrzehnte im Einsatz bleiben sollen, so ist die Post dezidiert der Meinung, dass klassische Fördertechnik «robust» sei und sich in der Praxis gut bewährt hat - und nach wie vor bewährt. Cramer: «Insofern planen wir den Einsatz von autonomen mobilen Robotern im Moment eher nicht.»

Vorerst keine weiteren regionalen Paketzentren

Da sich die Paketmengen nach dem signifikanten Corona-Boom von 2020 und 2021 in den letzten zwei Jahren stabilisiert (sprich leichter Rückgang bei den Paketen, dafür grosses Wachstum bei Kleinwarensendungen) haben, hat die Schweizerische Post entschieden, dass sie zunächst keine weiteren regionalen Paketzentren baut und deren Planung vorerst zurückstellt. Angedacht waren ursprünglich neue Standorte in Egerkingen (Kanton Solothurn) und Volketswil (Kanton Zürich). Auch mit einem zusätzlichen regionalen Paketzentrum in Frauenfeld wartet die schweizerische Postdienstleisterin ab.

«Mit diesem Entscheid stellen wir sicher, dass wir über genau die Kapazitäten verfügen, die wir tatsächlich benötigen. Wir planen unsere Infrastruktur nicht starr, sondern gehen kurz- und mittelfristig auf Veränderungen im Markt ein. Damit sorgen wir für stabile Arbeitsplätze», liess Cramer verlauten.

www.post.ch