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Logistik

Schweizerische Post möchte Quickpac und Quickmail übernehmen

Schweizerische Post möchte Quickpac und Quickmail übernehmen
Mitarbeiter von Quickpac.
Bild: Quickpac

Die Schweizerische Post beabsichtigt, die beiden (privaten) Schweizer KEP-Unternehmen Quickmail und Quickpac zu übernehmen. Die Übernahme sei möglichst zeitnah geplant, so die Schweizerische Post. Die Transaktion muss jedoch zuerst von der Wettbewerbskommission (Weko) genehmigt werden.

Wie die Schweizerische Post in einer Mitteilung schreibt, könnten die beiden privaten Schweizer KEP-Dienstleister Quickmail und Quickpac mit Sitz in St. Gallen «nicht mehr eigenständig bestehen», dies Insbesondere aufgrund der anhaltend sinkenden Briefmengen und des intensiven Wettbewerbs im Schweizer Paketmarkt. Quickmail und Quickpac haben jedenfalls aktiv nach Käufern gesucht.

Die geplante Übernahme von Quickmail und Quickpac ist ein weiterer Expansionsschritt der Schweizerischen Post. Diese ist seit geraumer Zeit auf grosser Einkaufstour. Im Logistikbereich gab der Schweizer Post-Konzern zuletzt Anfang Juli dieses Jahres bekannt, das Logistikunternehmen Portmann Gestion SAS aus Sausheim bei Mülhausen (Frankreich) übernehmen zu wollen.

Die Briefmengen gehen aufgrund der Digitalisierung stetig zurück. Zudem ist der Paketmarkt in der Schweiz hart umkämpft und die Kosten sind im europäischen Vergleich hoch. Aus diesen Gründen habe die Quickmail Holding AG, mit ihren Kernunternehmen Quickmail AG (Briefgeschäft) und Quickpac AG (Paketgeschäft), nachhaltige Verluste erwirtschaftet. Da ein eigenständiger Fortbestand der Holding finanziell nicht mehr möglich ist, haben sich die bisherigen Aktionäre entschieden, nicht weiter zu investieren und aus dem Geschäft auszusteigen.

Synergien und Logistik-Kapazitäten

Unter Vorbehalt der Zustimmung der Weko beabsichtigt die Schweizerische Post, die Quickmail Holding AG zu 100 Prozent zu übernehmen. Sie hat einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet. «Ein Grossteil der Kunden von Quickmail und Quickpac sind auch Kunden von uns, von der Schweizerischen Post. Wenn wir die beiden Gesellschaften Quickmail und Quickpac auffangen, können wir diesen Kunden Stabilität gewährleisten und die Fortsetzung der Dienstleistungen sicherstellen», erklärt Johannes Cramer, Leiter Logistik-Services der Schweizerischen Post.

Die Schweizerische Post könne durch die Übernahme zudem Synergien nutzen und ihre Logistikkapazitäten besser auslasten. Cramer sieht noch eine weitere Chance: «Quickpac liefert die Pakete ausschliesslich mit elektrisch betriebenen Zustellfahrzeugen. Das passt optimal in unsere ambitionierte Nachhaltigkeitsstrategie bei der Schweizerischen Post.»

Das Ende der Eigenständigkeit

Marc Erni, Verwaltungsratspräsident der Quickmail Holding AG, ordnet ein: «Auf der einen Seite sind die rückläufigen Briefmengen und der intensive Wettbewerb im Schweizer Paketmarkt, auf der anderen Seite stehen sehr hohe Betriebskosten. Bei diesen Voraussetzungen ist eine eigenständige Zukunft unserer Holding nicht mehr möglich.» Und er ergänzte: «Dank der Übernahme durch die Schweizerische Post können wir die gewohnten Dienstleistungen für alle Kunden fortsetzen. Mit dem Verkauf an die Schweizerische Post gewinnen wir eine starke Partnerin, welche das Business weiterführen, beziehungsweise in grössere Strukturen einbinden kann.»

Die Übernahme liegt aktuell der Weko zur Prüfung vor. Vorbehältlich des ausstehenden Weko-Entscheids prüft die Schweizerische Post, inwiefern und in welcher Form die Gesellschaften innerhalb der Schweizerischen Post weitergeführt bzw. integriert werden könnten. Über die Einzelheiten des Kaufs haben die beteiligten Parteien Stillschweigen vereinbart.

www.post.ch
www.quickmail-ag.ch
www.quickpac.ch