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Swiss Logistics Award 2019: die Nominierten

LNG-Lkw von Lild und Krummen Kerzers. Das Projekt der beiden Partner ist für den Swiss Logistics Award 2019 nominiert. Das Projekt beabsichtigt, künftig die Lidl-Lkw von Diesel auf Flüssiges Erdgas (LNG) umzurüsten und so eine fossilfreie Logistik zu ermöglichen.
Bild: Lidl Schweiz

Ein innovatives Kühlsystem, künstliche Intelligenz, fossilfreie Logistik, schnelle und ökologische Ersatzteillieferung sowie eine zukunftsweisende Pharma Supply Chain: Diese fünf Projekte buhlen am 27. November 2019 um den Swiss Logistics Award. Der Preis wird zum 24. Mal von GS1 Switzerland verliehen.


Der Swiss Logistics Award geht an ein Unternehmen für besondere Markt- und kundenorientierte Prozesslösungen, die mit ihrer Realisierung nachweislich einen überdurchschnittlichen Markterfolg eingeleitet haben. Für die diesjährige Vergabe nominierte die Jury folgende fünf Projekte.

Carbagas AG

«Cryocity» von Carbagas ist ein innovatives Kühlsystem für Transportfahrzeuge auf der Basis von Trockeneis. Es ist besonders geeignet für kleinere Nutzfahrzeuge im innerstädtischen Verteilerverkehr. Der Clou: Die starke Kühlleistung von Trockeneis (-78 Grad Celsius) ermöglicht es auch bei zahlreichen Türöffnungen und hohen Aussentemperaturen die eingestellte Zieltemperatur zu halten - eine nach-haltige Lösung ohne Dieselabgase (Stickoxide, Partikel) oder Lärmbelastung. Die geringe Anzahl von beweglichen Teilen minimiert die Servicekosten und erhöht die Lebensdauer. Das System ist motorenunabhängig und eignet sich daher insbesondere für E-Nutzfahrzeuge.

IBM Schweiz AG und Emmi Schweiz AG

Mit künstlicher Intelligenz (KI) wollen die IBM Schweiz AG und die Emmi Schweiz AG die Qualität der Stammdaten verbessern. Dafür haben die beiden Unternehmen gemeinsam ein Stammdaten Management System entwickelt, das von KI unterstützt wird. Das System überprüft die Eingabe der Daten in Echtzeit auf Konsistenz bezüglich der Gesamtheit der Stammdaten und zeigt dem Mitarbeiter mittels Ampelsystem an, ob eine Eingabe «üblich» (grün) oder «eher unüblich» (gelb oder rot) ist. So werden Eingabefehler und daraus folgende Kosten auf ein Minimum reduziert. Auch bereits erfasste Einträge können überprüft werden. Da das System auf Deep Learning basiert, lernt es laufend dazu und entwickelt sich intelligent mit der Datenbank weiter.

Lidl Schweiz und Krummen Kerzers

Mit einem Drittel aller CO2-Emissionen ist der Verkehr der grösste inländische Treibhausgasverur-sacher. Der Güterverkehr wird auch weiterhin zunehmen. Lidl Schweiz und Krummen Kerzers sehen den dringenden Handlungsbedarf. Sie wollen jedoch nicht warten, bis neue Technologien marktreif sind, sondern bereits heute etwas für die Umwelt machen. Deshalb haben sie gemeinsam das Pro-jekt «Goodbye Diesel – Hello LNG» initiiert und die landesweit ersten Tankstellen für LNG und Lkw der Schweiz in Betrieb genommen. Die beiden Tankstellen schliessen nicht nur die europäische Versorgungslücke, sondern reduzieren auch die CO2-Emissionen und Luftschadstoffe der eigenen Flotte erheblich. Krummen und Lidl Schweiz arbeiten bereits heute mit Behörden, Forschung und Industrie intensiv an einer Lösung, um die Infrastruktur zukünftig mit flüssigem Biogas nutzen zu können.

Schindler Aufzüge AG, Swissconnect ag und Velokurier Luzern Zug AG

Die Schindler Aufzüge AG konnte von 18 regionalen auf ein nationales Ersatzteillager zentralisieren. Die Servicetechniker bestellen das Ersatzteil von der zu revidierenden Anlage aus via SAP-App im Zentrallager in Ebikon. Via Schnittstelle ermittelt die digitale Kurierplattform der swissconnect ag den idealen Lieferweg. Dank der cleveren Kombination der jeweils schnellsten und ökologischsten Transportmittel gelangen die Ersatzteile staufrei und emissionsarm zu den Servicetechnikern. Durch die Auslagerung des gesamten Expresskurierwesens und der Digitalisierung des Bestellpro-zesses konnte Schindler die Zentralisierung vorantreiben, die Fixkosten senken, Zeit gewinnen und die Kundenzufriedenheit erhöhen.

Voigt-Gruppe

Die Voigt-Gruppe realisiert mit der Umsetzung des Projektes «Vologin» ungenutztes Synergiepotenzial und gestaltet die Pharma Supply Chain neu. Als «Weltneuheit» werden künftig die zwei sepa-raten Prozesschritte der beiden Geschäftsfelder Pharma Prewholesale (Dienstleistungen) und Pharma Grosshandel vereinigt und über eine gemeinsame logistische Anlage abgewickelt. In diesem Zuge wurde die Prozesslandschaft beider Unternehmen von Grund auf neu gestaltet, aufeinander abgestimmt und der Automatisierungsgrad massgeblich erhöht. Somit sichert die Voigt Gruppe ihren Partnern zuverlässige, sichere und innovative Lösungen zu und erhöht gleichzeitig die Versorgungssicherheit der Schweizer Bevölkerung.

Mehr Informationen zu den Projekten sind hier zu finden: www.gs1network.ch. Das Gewinner-Projekt wird am 27. November 2019 im Bally House in Schönenwerd mit dem Swiss Logistics Award ausgezeichnet. Bis dieses feststeht, wird die Jury aus zwölf Vertretern der Schweizer Logistikbranche mit Sicherheit engagierte Diskussionen führen.