Die neue US-amerikanische Regierung unter der Ägide von Präsident Donald Trump hat weltweit massive politische Veränderungen bei Zöllen, der Einwanderung und in Bezug auf die geopolitische Ausrichtung ausgelöst. Insbesondere die Anfang April 2025 von der Trump-Administration vorgelegten Bestimmungen zu den reziproken Zöllen sind wesentlich drastischer ausgefallen als gemeinhin erwartet. Erste Reaktionen der Finanz-, Handels- und Industriemärkte fielen erwartungsgemäss negativ aus. Zwar ist die Trump-Administration in Sachen Zöllen vorübergehend zurückgerudert. Dennoch soll das Ganze nur ein Moratorium sein.
Der weltweite Druck der Finanzmärkte und vielleicht auch die koordinierte Aktion von Kanada, Japan, Südkorea und einigen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU), die mit dem Kauf von amerikanischen Staatsanleihen die USA in den Bankrott zu schicken drohten, haben kurzfristig dazu geführt, dass die aktuelle US-Regierung die angekündigten massiven Zollaufschläge zwar sistiert. Aber aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben. Man kann die derzeit vorherrschende Situation drehen und wenden, wie man möchte.
Die viel zitierte Zeitenwende mitsamt ihren ständigen, in immer kürzeren Intervallen auftretenden Verwerfungen ist längst Tatsache. Die Zoll-Strategie der Trump-Regierung zeigt schon nach kürzester Zeit Wirkung, vor allem aber birgt sie hohe Risiken. Weltweit sind die Finanzmärkte stark eingebrochen, viele Lieferketten wurden unterbrochen, und unternehmerische Entscheide wurden oder werden verschoben. Das hat negative Auswirkungen auf die weltweite Konjunktur. Es ist global eine breite Verunsicherung spürbar.
Es drohen erneut – kurz nachdem die Corona-Krise durchstanden ist – in unmittelbarer Zukunft wieder grosse Handelsunsicherheiten und potenzielle Schocks bei den globalen Lieferketten. Ebenso unklar ist, welche Auswirkungen der Trumpsche Zoll-Schock auf die Logistik- und Intralogistik-Branche haben wird.
Wenn ich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis danach frage, wie sie die aktuelle Weltlage (Kriege, Zoll-Schock, unsichere Wirtschaftslage etc.) wahrnehmen, so fallen die Reaktionen erwartungsgemäss völlig unterschiedlich aus. Angst, Respekt, Fatalismus, Chance, Herausforderung: alles dabei. Ich plädiere dafür, sich den legendären Spruch des deutschen Komikers und Schauspielers Karl Valentin zu Herzen zu nehmen: «Die Zukunft war früher auch besser.»
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