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Logistik

Hugelshofer gewinnt «Swiss Logistics Award 2024»

Im Kursaal in Bern wurden gestern Abend vor mehr als 400 Besucherinnen und Besuchern die begehrten Schweizer Logistik-Preise für das Jahr 2024 vergeben. Die Siegerin der «Swiss Logistics Awards 2024» ist die Hugelshofer Logistik AG aus dem thurgauischen Frauenfeld. Platz zwei der Awards holte sich die Firma Kardex AG, den dritten Platz belegte Savvy Telematic Systems AG.

Mit einem lauten Jubelschrei in Form eines Juchzers aus dem Mund von Martin Lörtscher, seines Zeichens CEO der Hugelshofer Logistik AG, endete die diesjährige Ausgabe der «Swiss Logistics Awards 2024» (SLA) in Bern. Der SLA gilt als wichtigster nationaler Logistik-Preis. Er prämiert herausragende Lösungen in der Logistik und der Supply Chain.

Erstmals seit vielen Jahren führte nicht mehr die SRF-Journalistin Mona Vetsch durch den exquisiten Abend-Anlass, sonderen neu deren SRF-Arbeitskollege Tobias Müller, der seit etlichen Jahren die SRF-Wissens- und Wissenschaftssendung «Einstein» moderiert. Kurzfazit: Müller machte seine Sache in seinem «neuen» Job als Moderator sehr gut, agierte äusserst routiniert, war gut vorbereitet und befand sich stets auf der Höhe des Geschehens.

Klares Verdikt

Hugelshofer-CEO Martin Lörtscher nahm den diesjährigen Schweizer Logistik-Preis aus den Händen von Jury-Mitglied Claudia Wagner entgegen. Sein Unternehmen, die Hugelhofer Logistik AG, die auf eine deutlich mehr als hundertjährige Geschichte zurückblicken kann, vermochte sich letzlich unter den drei Finalisten - Kardex, Savvy Telematic Systems AG und Hugelshofer - bei der Jury klar durchzusetzen. Für die SLA-Jury war ausschlaggebend, dass Hugelshofer den grössten Schnell-Ladepark für Elektro-Lastwagen der Schweiz erstellt hat - dies in Kombination mit einer grossen Photovoltaikanlage. Mehr zum imposanten Schnell-Ladepark von Hugelshofer gibt es hier nachzulesen.

Die SLA-Jurypräsidentin Renate Gröger Frehner brachte die Beweggründe der Jury für den Sieg des E-Lkw-Schnell-Ladeparks der Hugelshofer Logistik AG auf den Punkt:
«Dieses Pionierprojekt ist insbesondere ein Branchen-Leuchtturm, da es unternehmerischen Mut erforderte und die Zusammenarbeit in den Fokus stellte. Ein komplettes Ökosystem mit ganzheitlichem Stakeholder-Management und die Motivation, gewonnene Erkenntnisse mit Mitbewerbern zu teilen, verdienen besondere Anerkennung.»

Schnell-Ladepark für E-Lkw

Kürzlich wurde auf dem Firmengelände der Transportfirma Hugelshofer in Frauenfeld (Kanton Thurgau) mit 14 Ladestationen und einer Gesamtleistung von fünf Megawatt der «Truckport», der laut eigenen Angaben grösste Schnell-Ladepark für Elektro-Lastwagen in Europa, in Betrieb genommen. Das in Zürich ansässige Unternehmen Ampere Dynamic hat das Pionierprojekt «Truckport» in Zusammenarbeit mit Partnern entwickelt und umgesetzt.

Der mit 2314 Photovoltaik-Modulen ausgestattete «Truckport» kann künftig über eine Million Kilowattstrom Strom produzieren. Bauherr des Schnell-Ladepark für Elektro-Lkw ist das Transportunternehmen Hugelshofer, das einen signifikanten Teil seines Fuhrparks schrittweise auf Elektro-Lkw umrüstet. Die Hugelshofer Logistik AG möchte bis 2028 bei ihrem Fahrzeugpark 6209 Tonnen an CO2 einsparen. Dazu setzt das Logistikunternehmen auf eine eigene Flotte von Elektro-Lastwagen, die bis 2028 auf 70 Fahrzeuge anwachsen soll.

Das Logistikunternehmen möchte eine Vorreiterrolle im Bereich der Elektromobilität im Güterverkehr einnehmen. So ist die Hugelshofer Logistik AG nach ISO 14001 umweltzertifiziert und hat sich gemäss der Kampagne «We go green!» des schweizerischen Nutzfahrzeug-Verbands Astag auf freiwilliger Basis dazu verpflichtet, seinen CO2 Ausstoss bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren.

Die beiden im Rennen um den SLA 2024 unterlegenen Finalisten von Kardex und von Savvy bewarben sich beim diesjährigen Preisausschreibung um den Schweizer Logistik-Preis mit Projekten aus den Bereichen Logistik/Intralogistik sowie Telematik.

Kardex: Intuitiver Picking-Assistent

Bei dem von Kardex eingereichten Projekt sorgt ein «Intuitive Picking Assistant» (IPA) dafür, dass der Arbeitsprozess - sei es beim Kommissionieren, bei der Einlagerung oder anderen Tätigkeiten - grundlegend verändert und laut Unternehmensangaben auch erleichtert wird. Durch die Projektion wichtiger Informationen führt das innovative Assistenzsystem den Bediener verständlich durch den Arbeitsprozess.

Alle Informationen, inklusive Artikelbilder, werden dem Nutzer direkt auf der Oberfläche der Zugangsöffnung angezeigt. So wird der Bediener durch die Projektion schnell und fehlerfrei durch den Arbeitsprozess geführt. Zusätzlich analysiert eine 3D-Kamera die Handbewegungen des Mitarbeiters und ermöglicht es Fehler direkt zu melden, oder Aktionen, wie das Scannen eines Artikels, auszulösen.

Der IPA besteht aus einem Projektor, einer 3D-Kamera und einer zentralen Recheneinheit. Die Recheneinheit übernimmt die Auswertung der Bewegungen, steuert die Kamera und den Projektor und sorgt für eine reibungslose Kommunikation mit dem Lagerverwaltungssystem. Die 3D-Kamera erkennt die Bewegung von Hand und Finger, sodass virtuelle Knöpfe dargestellt und gedrückt werden können. Auch wird die Entnahme eines Artikels aus einem falschen Fach erkannt und optisch zurückgemeldet.

Savvy: Telematik für Schienengüterverkehr

Beim dritten nominierten Projekt von Savvy Telematic sorgt der intelligente, digitale Informant «Smart Bogie» im Schienenverkehr für mehr Sicherheit. Direkt am Drehgestell des Güterwagens angebracht, sammelt die Technologie über verschiedene Mess-Sensoren aussagekräftige Informationen und ermöglicht so eine Echtzeitüberwachung allfälliger Anomalien. So können Defekte am Wagen behoben und folgenschwere Unfälle wie Zugentgleisungen verhindert werden können.

www.sla.gs1.events/de
www.gs1.ch