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Logistik

Kemaro expandiert nach Japan

Kemaro expandiert nach Japan
Kehrsaug-Roboter «K900» der Kemaro AG.
Bild: Kemaro AG

Im Frühsommer 2022 gewann das Schweizer Robotik-Unternehmen Kemaro AG den «Swiss Logistics Award 2022» im Kursaal in Bern. Nun kündigt die Thurgauer Firma einen weiteren Schritt in ihrer noch jungen Unternehmensgeschichte an. Die Expansion in den weltweit führenden Robotik-Markt: nach Japan.

Vor sechs Jahren wurde die Kemaro AG gegründet. Heute verkauft das Unternehmen weltweit den autonomen Trockenreinigungsroboter K900 für den industriellen Einsatz. Vor einigen Monaten wurde der Japanische Obayashi-Konzern auf die Produkt-Innovation aufmerksam. Viele Gesprächs- und Verhandlungsrunden später wurde nun ein Durchbruch erzielt.

«Wir sind sehr stolz darauf, bekannt zu geben, dass 'Plibot' unser neuer Vertriebspartner in Japan ist», lässt sich Martin Gadient, CEO der Kemaro AG zitieren. «Plibot» wurde im August 2022 gegründet und ist eine Tochtergesellschaft der Obayashi Corporation. Obayashi ihrerseits ist eine der fünf grössten japanischen Baufirmen. Das Unternehmen ist an der Börse Tokios notiert und gehört zu den Nikkei-225-Unternehmen mit einem Umsatz von rund 20 Milliarden Franken.

Interaktion zwischen Menschen und Robotik

«Plibot» hat sich zum Ziel gesetzt, autonome und arbeitssparende Lösungen durch den Einsatz von autonomen mobilen Robotern anzubieten. Das Unternehmen glaubt an die nachhaltige Interaktion zwischen Menschen und Robotern und will die Märkte für Materialtransport und Reinigung erobern. Die ersten 20 «K900»-Roboter sind in Japan eingetroffen, weitere 40 werden in den kommenden Wochen verschifft.

«Natürlich sind wir unglaublich happy, dass dieses hochinnovative japanische Unternehmen auf unseren Roboter 'K900' setzt. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unserem neuen japanischen Partner», so Armin Koller, Verwaltungsratspräsident und Mitgründer der KEMARO AG. Koller weilte Mitte September für zwei Wochen in Japan und traf sich mit den «Plibot»-Vertretern zu weiteren Zusammenarbeits-Gesprächen.

Sieg am «Swiss Logistics Award 2022»

Die Kemaro AG wurde vor sechs Jahren von drei Ingenieuren Thomas Oberholzer, Martin Gadient und Armin Koller gegründet mit der Vision, die Reinigung von Industrieböden zu revolutionieren – betreffend Gesundheitsschutz, ökologischer Nachhaltigkeit und Kostenersparnis. In den Anfängen arbeitete das Unternehmen in Baucontainern, später in unterirdischen Entwicklungskellern. Heute werden die Geschäfte vom Hauptsitz an der Bahnhofstrasse in Eschlikon gelenkt.

Mit dem Roboter «K900» (dem Nachfolgemodell des ersten Roboters «K800») bietet die Kemaro AG eine erprobte Reinigungsmaschine aus Schweizer Ingenieur-Knowhow an.  Ein bedeutender Meilenstein für das Unternehmen war der Sieg diesen Sommer am «Swiss Logistics Award», bei dem man sich gegen namhafte Schweizer Unternehmen wie die SBB-Cargo, Feldschlösschen oder Denner durchsetzte. Die Jury überzeugte speziell die ökologische Nachhaltigkeit, der Gesundheitsschutz und die Kostenersparnis beim Einsatz eines K900. Hinzu kommt, dass der Kehrsaug-Roboter in der Schweiz produziert wird.

Ökologisch und wartungsarm

DerKehrsaug-Roboter «K900» reinigt in der Logistik, Produktion oder Industrie autonom und smart, denn er nimmt seine Umgebung über modernste Laser- und 3D-Sensoren wahr. Informationen von weiteren Sensoren werden in einem Hochleistungsrechner fusioniert und ermöglichen die Orientierung des Roboters in mehreren tausend Quadratmeter grossen Hallen. Er reinigt die Böden ohne Chemikalien und Wasser.

Vollautonom entsorgt er Verpackungsreste, Industriestaub oder Paletten-Splitter. Mit seinen zwei grossen Kehrbürsten (900-Zentimeter Reinigungsbreite, darum «K900») reinigt der Roboter ohne Abstand zu Gegenständen oder Wänden und kann auch sehr grobe Schmutzgegenstände aufnehmen. Mit einem Schmutzbehälter von 35 Liter Fassungsvermögen ist er besonders für den industriellen Einsatz konzipiert.

Der Akku ermöglicht eine Reinigungszeit von bis zu fünf Stunden. Mittels eingebauter Filter der Staubklasse M wird rund drei Kubikmeter Luft pro Minute von Holz- und Metallstaub sowie Lackpartikel gereinigt. Durch die niedrige Staubkonzentration wird der Verschleiss von Maschinenteilen der Intralogistik-Anlagen minimiert und der Staub legt sich weder auf gelagerten Paketen noch auf anderen Produktionsgütern nieder.

Reinigungskosten halbieren

«Der Arbeitsaufwand für die Reinigung von Industriehallen kann durch den Einsatz des Trockenreinigungsroboters minimiert und die Arbeitszeit in wertschöpfende Tätigkeiten investiert werden» so Thomas Oberholzer, Mitgründer und Leiter Vertrieb bei der Kemaro AG. Dies sei ein wesentliches Verkaufskriterium. Durch den «K900» würden die Reinigungskosten um bis zu 50 Prozent reduziert. Damit sei der Kaufpreis in den meisten Fällen praktisch in weniger als einem Jahr amortisiert.

www.kemaro.ch