Die Verantwortlichen vom Handelsverband.swiss und der Marktforschungsfirma GfK präsentierten unlängst die neuesten Zahlen zum E-Commerce in der Schweiz. Zusammengefasst nachfolgend die wichtigsten Erkenntnisse, was den Online-Handel im vergangenen Jahr betrifft:
- 2023 kauften Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten für 14,4 Milliarden Schweizer Franken Waren und Güter online ein. Dies entspricht einem Plus von 0,4 Milliarden Schweizer Franken oder drei Prozent gegenüber Vorjahr
- Die Einbussen aus 2022 sind wieder ausgeglichen
- In den letzten zehn Jahren hat sich der Online-Handel mehr als verdoppelt
- Die Verlierer-Branchen im Jahr 2023 waren Fashion/Schuhe mit minus sieben Prozent und Heimelektronik mit minus fünf Prozent zum Vorjahr
- Die Gewinner-Branchen im Jahr 2023 waren Sporthandel und Food mit je plus sechs Prozent zum Vorjahr
Es geht aufwärts
Im Jahr 2023 konnte der Online-Handel die Einbussen aus 2022 ausgleichen und liegt mit gesamt 14.4 Milliarden Schweizer Franken wieder auf dem Umsatzniveau von 2021. In den letzten zehn Jahren (2014 bis 2023) hat sich der Onlineumsatz mehr als verdoppelt, von 6.7 Milliarden Schweizer Franken im Jahr 2014 auf 14,4 Milliarden Schweizer Franken im Jahr 2023. Der Onlineeinkauf im Ausland hat mit 2.2 Milliarden Schweizer Franken einen neuen Höchststand erreicht und wächst gegenüber 2022 um zehn Prozent. Treiber dafür sind die Kleinpakete aus Asien.
Wieviel wurde gekauft?
2023 wurden in der Schweiz Waren für 14,4 Milliarden Schweizer Franken von Privatpersonen im Onlinehandel bestellt, davon:
- 12,2 Milliarden Schweizer Franken direkt bei Händlern in der Schweiz (Einkauf in Schweizer Franken inkl. Mehrwertsteuer).
- 2,2 Milliarden Schweizer Franken direkt bei Händlern im Ausland
Im Gegensatz zum Vorjahr war die Umsatzverteilung in den Monaten sehr ausgeglichen. Lediglich der Juni 2023 legte gegenüber den anderen Monaten überdurchschnittlich zu.Dieser Trend konnte sich jedoch im zweiten Halbjahr nicht fortsetzen und somit schloss das Jahr lediglich mit einem Plus von drei Prozent zum Vorjahr ab. Der Online-Anteil am Non-Food-Gesamtmarkt hat sich gleichfalls erholt und beträgt neu 18,8 Prozent. Der Online-Anteil Food ist auf 3,0 Prozent gesunken.
Fazit nach Corona
Das neue «Normal» zeige, dass sich Gewohnheiten aus der Covid-Zeit nicht komplett zurückgebildet haben und sich gewisse Branchen weiter einer grossen Beliebtheit im E-Commerce erfreuen. 2023 belege jedoch auch, dass Sonderanschaffungen während der Pandemie sich nicht beliebig wiederholen lassen, sowie die Branchen sich mit hohen Lagerbeständen auseinandersetzen und sich mit Abverkäufen helfen mussten.
Ausblick 2024
Die Studien-Autoren gehen davon aus, dass der Online-Konsum 2024 weiter im tiefen einstelligen Prozentbereich wächst und sich erst 2025 eine Besserung der Konsumentenstimmung einstellen wird. Die Vormachtstellung der Marktplätze und Portale wird weiter zunehmen, könnte jedoch aus dem Ausland vermehrt Konkurrenz erhalten.
Der Detailhandel werde sowohl auf der Fläche wie im klassischen Versandhandel weitere Konsolidierungen erleben, so der Tenor. Social Commerce werde eine steigende Rolle, insbesondere bei der Generation Z, spielen und somit werden weitere Kaufkanäle für den Händler hinzukommen. Konsumentinnen und Konsumenten würden immer mehr nach dem Motto «hier und jetzt – egal ob stationär oder online» einkaufen.