In der Schweiz sollen Güter künftig nicht nur auf Strassen oder Bahnlinien, sondern auch unterirdisch durch das Land transportiert werden können. Ein entsprechender Gesetzesentwurf des Bundesrates ist am Dienstag ins Parlament gekommen. Der Ständerat hat ihm als Erstrat zugestimmt, wie aus einer Medienmitteilung der Parlamentsdienste hervorgeht.
Es liege im wirtschaftlichen Interesse der Schweiz, einen weiteren dritten Transportweg für Güter zu schaffen, sagte Hans Wicki (FDP/Kanton Nidwalden) laut Mitteilung. Das Gesetz soll die Wettbewerbsfreiheit garantieren und dadurch neue Innovationen ermöglichen.
Verkehrsministerin Simonetta Sommaruga begrüsste die «Begeisterung im Ständerat», heisst es. Mit den Rahmenbedingungen, die beschlossen wurden, könne das Projekt möglich gemacht werden.
Das neue Bundesgesetz wurde für das Projekt Cargo Sous Terrain geschaffen. Dieses sieht vor, einen Teil des Gütertransports in der Schweiz in den Untergrund zu verlegen. Dafür soll ein Netz von Tunneln zwischen den wichtigen Logistikzentren im Mittelland gebaut werden, in denen die Güter rund um die Uhr mit einer Geschwindigkeit von rund 30 Kilometern pro Stunde verkehren. Die Güter werden an den Zugangsstellen automatisch eingespeist und wieder entnommen und dann in die Feinverteilung übergeben.
Trägerin der Cargo sous terrain ist die CST AG mit Sitz in Basel. Mit an Bord sind Unternehmen wie die Mobiliar, die SBB oder Migros und Coop. Die Finanzierung des Projekts soll mindestens zur Hälfte durch Schweizer Investoren erfolgen. Der Bund wird das Projekt nicht mitfinanzieren.