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Logistik

Swiss Logistics Award 2021: Die Nominierten

Swiss Logistics Award 2021: Die Nominierten
Der Swiss Logistics Award 2021 findet auch in diesem Jahr wiederum rein virtuell statt.
Bild: zVg

Luftfracht-Logistik mit Roboter und Drohne, smarte Bau-Logistik und Wasserstoff-Mobilität: Um diese Themen drehen sich die drei Projekte, die für den 26. Swiss Logistics Award nominiert sind. Der Preisverleihung findet aufgrund der Corona-Pandemiesituation wiederum virtuell, aber erstmals im Frühsommer am 16. Juni 2021 statt.

Der mittlerweile schon zu einer festen Tradition gewordene Swiss Logistics Award (SLA) geht jeweils an ein Unternehmen, welches besondere Markt- und kundenorientierte Prozess-Lösungen, die mit ihrer Realisierung einen überdurchschnittlichen Markterfolg erzielt haben.

Für die diesjährige Vergabe des SLA nominierte die Jury folgende drei Projekte:

  • Cargologic AG: «Innovative Luftfracht-Logistik dank Roboter und Drohne»
  • Hydrospider und H2 Energy: Grüner Wasserstoff und Wechselcontainer-Konzept sorgen für emissionsfreie Mobilität
  • Post CH AG und Amberg Loglay AG: Smarte Bau-Logistik schont die Umwelt und das Budget

Cargologic

Cargologic, Anbieter für Luftfrachtabfertigung, ist es gelungen, eine Vielzahl an repetitiven systemseitigen Tätigkeiten dank des Einsatzes von Robotern und Drohnen zu automatisieren. Dies ermöglicht es den Mitarbeitenden, vermehrt in anderen Aufgabenbereichen tätig zu sein.

Neu führen in der robotergesteuerten Prozessautomatisierung (RPA) vier Software-Roboter täglich über 300 systemseitige Aufgaben in den zwei Hauptapplikationen (Cargo- & Transportsystem) aus. Dank der Roboter verzeichnet Cargologic eine deutliche Effizienzsteigerung. Mit einer Inventur-Drohne hat Cargologic ausserdem die Bestandsaufnahme und -verwaltung im Palettenregallager automatisiert. Die automatisierte Inventur erlaubt es Cargologic, die Kosten um 70 Prozent zu senken.

Die Datenqualität erreicht nahezu 100 Prozent. Die Projektleiter sehen in den robotergesteuerten Prozessen in der Luftfracht-Logistik grosses Marktpotenzial. Insbesondere der Einsatz einer Logistik-Drohne im sogenannten «Airside-Bereich» des Flughafens Zürich ist einmalig und hat es so noch nie gegeben.

Hydrospider und H2 Energy

Gemäss Hydrospider, ein Joint Venture von H2 Energy, Alpiq und Linde/PanGas, werden bis 2025 rund 1600 Elektro-Nutzfahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb auf Schweizer Strassen unterwegs sein und für emissionsfreie Mobilität sorgen. Damit die Wasserstoff-Mobilität funktioniert, braucht es ein Netzwerk, das eine Wertschöpfungs- und Lieferkette inklusive der dazu notwendigen Infrastruktur aufbaut und ohne staatliche Subventionen umsetzt.

Nebst der Brennstoffzelle für Elektro-Nutzfahrzeuge und eines landesweiten Wasserstoff-Tankstellennetzes benötigen die Fahrzeuge Treibstoff, den die Hydrospider AG liefert. Mit erneuerbarem Strom (Wasser, Sonne oder Wind) wird grüner Wasserstoff hergestellt. Die erste Produktionsanlage befindet sich beim Alpiq Wasserkraftwerk in Niedergösgen.

Die Elektrolyse-Anlage kann bis zu 250 Tonnen Wasserstoff pro Jahr on demand produzieren. Das stellt die Versorgung von 40 bis 50 Elektro-Nutzfahrzeugen sicher. Transportiert wird der grüne Wasserstoff in speziellen 20-Fuss-Wechselcontainern. Der Wasserstoff wird in einem Kompressor auf 350 bar verdichtet und anschliessend in Druckzylinder abgefüllt.

Die Wechselcontainer mit jeweils neun Druckbehältern werden zu den Wasserstoff-Tankstellen transportiert und vor Ort an eine Docking-Station angeschlossen. Dieses Konzept wurde von H2 Energy für den Aufbau des Wasserstoff-Ökosystems entwickelt. Dank grünem Wasserstoff reduzieren die 1600 Elektro-Nutzfahrzeuge die jährlichen CO2-Emissionen im Strassentransport um bis zu 120'000 Tonnen und sparen 33'000 Tonnen Diesel ein.

Post CH AG und Amberg Loglay AG

Mit der Verbindung von digitalen Planungsdaten und operativer Baulogistik wollen die Post CH AG und die Amberg Loglay AG Baustellen in Innenstädten mit engen Platzverhältnissen umweltfreundlicher und effizienter gestalten. Ihre smarte Bau-Logistik gewährleistet eine durchgängige Prozess- sowie Ablaufsteuerung und vermeidet proaktiv und in Echtzeit mit dem Geschehen auf dem Baufeld Engpässe.

Auf einer digitalen Plattform werden relevante Lieferdaten, das zugehörige Ablade-Equipment sowie der Platzbedarf für Lagerung und Montage erfasst und geplant. In einem vorgelagerten Konsolidierungslager werden die Vormontagen und Modulbauten durchgeführt und damit die Komplexität und die Brandlast auf dem Baufeld massiv reduziert.

Direktanfahrten zur Baustelle werden um bis zu 60 Prozent vermindert und die Überbrückungsfahrten zwischen der Baustelle und dem Konsolidierungslager dank Elektro-Lkw Lärm- und CO2-neutral durchgeführt. Die Post CH AG und die Amberg Loglay AG beurteilen die smarte Bau-Logistik als zukunftsweisend und integraler Bestandteil der Smart City.

Interessierte finden detailliertere Informationen zu den den diesjährigen Swiss-Logistics-Award-Projekten unter www.gs1network.ch. Das Gewinner-Projekt wird am 16. Juni 2021 virtuell mit dem Swiss Logistics Award ausgezeichnet. Bis dieses feststeht, dürfte die Jury aus elf Vertretern der Schweizer Logistikbranche noch einige Diskussionen führen.