«Swiss Supply»-Geschäftsführer Marcus Hapig begrüsste anlässlich der bereits fünften Generalversammlung in Bern eine im Vergleich zum vergangenen Jahr sehr überschaubare Zahl an Mitgliedern. Die vergleichsweise schmale Besucherzahl dürfte in diesem Jahr vor allem einem derzeit sehr dichten Terminkalender geschuldet gewesen sein. So etwa fanden fast zeitgleich in Bern der «Excellence Day» beziehungsweise die «Swiss Logistics Award»-Gala von GS1 Switzerland oder die grosse internationale Logistik-Messe «transport logistic» in München statt.
Gastgeber der diesjährigen «Swiss Supply-GV» in Bern war in diesem Jahr jedenfalls der Schweizerische Nutzfahrzeug-Verband Astag, welcher dem Anlass an seinem Hauptsitz in Bern-Wankdorf Gastrecht bot.
Ein zentraler Punkt an der 5. Swiss Supply»-GV waren die Themen Arbeits- und Fachkräftemangel sowie die «Movement'32»-Initiative. Eine der derzeit grössten Herausforderungen der Logistik-Branche in der Schweiz ist der Arbeits- und Fachkräftemangel. Um diesem mit geeigneten Massnahmen entgegentreten zu können, müssen dringend neue Lösungen gefunden und erarbeitet werden. Konkret: Unternehmen, Verbände und Politik müssen die Rahmenbedingungen verbessern und sozusagen einen breiten Mix an Massnahmen entwickeln.
Der demografische Wandel, das Image der Branche, die steigenden Qualifikationsanforderungen und die Konkurrenz durch andere Branchen sind die Treiber der angespannten Personalsituation.
«Movement'32» hat absolute Priorität
Im April 2025 fand auf Initiative von «Swiss Supply» der zweite runde Tisch von «Movement'32» mit mehr als 20 potenziellen Partnern und Unterstützern aus der Wirtschaft und den Verbänden statt. Ziel war es, einen seit Herbst 2024 erarbeiteten Business-Plan zu präsentieren und zu verabschieden. Dieser Plan zeigt genau definierte Meilensteine und vor allem den dahinter liegenden Investitionsbedarf auf.
Alle potenziellen Partner sind laut «Swiss Supply» eingeladen, sich mit einer den Unternehmensgrössen entsprechend abgestuften Finanzierung an «Movement'32» zu beteiligen. Das «Go to Gate» wurde auf Ende 2025 verschoben. Es werde sich zeigen, ob die notwendige Anschubfinanzierung gesichert werden könne, um danach mit dem Organisationsaufbau und ersten konkreten Umsetzungsmassnahmen loslegen zu können.
«Swiss Supply»-Präsident Jörg Mathis erklärte an der GV mehrmals mit Nachdruck, dass die «Movement'32»-Initiative derzeit absoluten Vorrang habe. Zum besseren Verständnis: Das Hauptaugenmerk von «Movement'32» richtet sich in den nächsten Jahren auf die drei Handlungsfelder 1.) Fachkräfte 2.) Image der Branche; und 3.) Wissen.
Jörg Mathis erklärte: «Movement'32 ist unser mit Abstand wichtigstes Projekt. Wir haben sehr viele Ressourcen in diese Initiative gesteckt.» Die Resonanz seitens der von «Swiss Supply» direkt angesprochenen Unternehmen «Movement'32» sei gut und positiv.
Mathis weiter: «Wir haben eine Vision, nämlich eine Iangfristige Image-Entwicklung. 80 bis 85 Prozent der von uns befragten Firmen haben uns ihre Bereitschaft versichert, sich finanziell an Movement'32 zu beteiligen. Aktuell befinden wir uns mitten in der Vertragsphase. Wir sehen, dass die Verhandlungen mit den grossen Playern länger dauern. Ich muss gestehen: es ist nicht einfach, aber ich bin zuversichtlich, dass es am Ende mit der Finanzierung klappen wird. Aber das Ganze braucht Zeit, es braucht Ressourcen und es braucht Geduld.»
«Swiss Supply» geht von einem Finanzierungsziel bis Ende Jahr und einem Beitrag von total 500'000 Franken aus. Mathis: «Sollten wir dieses Ziel nicht erreichen, dann stoppen wir dieses Projekt. Für uns ist dann klar, dass die Branche nicht bereit ist, dieses Projekt zu finanzieren.»
Mathis fügte jedoch an, dass «Swiss Supply» so oder so mit der «Movement'32»-Initiative etwas Substanzielles angerissen habe: «Wir haben uns gewissenhaft vorbereitet, wir haben zusammen mit der Universität St. Gallen die Fachkräfte-Studie gemacht und wir haben eine Image-Kampagne gestartet.»