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Logistik

UPS: Paket-Rush hour in früher Morgenstund'

Der weltweit tätige Logistik-Konzern UPS hat im März 2021 in Bülach ein neues Logistikzentrum bezogen. Von dort aus können pro Tag bis zu 66'000 Pakete in die Deutschschweiz und nach Liechtenstein distribuiert werden.

Die Dimensionen des neuen Logistikzentrums von UPS in Bülach im Grossraum Zürich, das bereits Ende März 2021 inmitten der Corona-Pandemie in Betrieb genommen wurde, sind eindrücklich. Die Halle erstreckt sich über eine Fläche von eineinhalb Fussballfeldern. Das Paket- und Verteilzentrum verfügt über eine Betriebsfläche von 6300 Quadratmetern und eine Sortierkapazität von 5500 Paketen pro Stunde – oder bis zu 66 000 Paketen pro Tag. Das sind etwa 50 Prozent mehr als im ehemaligen Gebäude in Rümlang.

Am neuen Standort in Bülach-Nord hat sich die Anzahl der Stellplätze für die bekannten, braunen Zustellfahrzeuge im Vergleich zum vorherigen Standort fast verdoppelt. In Sachen Be- und Entladekapazität stehen nun sechs Entladetore für Lkw und drei Tore für Sprinter-Fahrzeuge zur Verfügung; insgesamt sind in Bülach 102 Stellplätze vorhanden. Eine zusätzliche Erweiterung auf 117 Stellplätze ist möglich.

Der Neubau ersetzt das bisherige Paketzentrum in Rümlang, das seit 1995 in Betrieb war. Rund 200 UPS-Mitarbeitende stellen von hier aus Pakete zu beziehungsweise holen sie ab oder nehmen Sendungen am Kundenschalter in Empfang. Das neue Distributionszentrum von UPS verfügt über eine gute Verkehrsanbindung und befindet sich in unmittelbarer Nähe des Stadtzentrums und des Flughafens Zürich-Kloten. Schweizer Unternehmen jeglicher Grösse können somit ihre Kunden aus dem B2B- und B2C-Bereich national und weltweit mit den Services von UPS effizient erreichen.

Systemrelevantes Unternehmen der kritischen Infrastruktur
Dass UPS seine Kapazitäten in Bülach verdoppelt hat, liegt teilweise an der Corona-Pandemie, die auch beim Logistik-Konzern die Waren-Volumina stark ansteigen liess, nicht zuletzt wegen des heftigen E-Commerce-Booms. Holger Ostwald, Pressesprecher UPS Deutschland, Österreich und der Schweiz, erklärte bei einem exklusiven Rundgang im April dieses Jahres: «Wir sind ein systemrelevantes Unternehmen der kritischen Infrastruktur.

So etwa transportieren wir Impfstoffe, aber auch Utensilien für Krankenhäuser wie Masken oder Operationsbestecke. Während des Corona-bedingten Lockdowns kam Paketdiensten wie uns neben der Belieferung der kritischen Infrastruktur die Aufgabe zu, die Bevölkerung mit Dingen des täglichen Bedarfs zu versorgen. Wir haben diese Aufgaben sehr ernst genommen und – wie die Zahlen für die zeitgerechten Zustellungen belegen - sehr gut bewältigt. Das liegt sicherlich auch daran, dass UPS über ein gut funktionierendes globales Netzwerk verfügt und so die Lieferketten gewährleistet.»

Carlos Vieira, Niederlassungsleiter von UPS in Bülach, fügte hinzu, dass UPS während der Covid-19-Pandemie deutlich mehr als eine Milliarde Impfdosen ausgeliefert habe. Markus Kessler, der bei UPS als Country Manager für Österreich und die Schweiz verantwortlich zeichnet, erklärte gegenüber der LOGISTIK: «Diese Zuwachsraten zwischen 25 und 30 Prozent im B2C-Bereich, die wir während Corona gesehen haben, waren ausserordentlich. Weil wir davon ausgehen, dass sich das Wachstum (einschliesslich der Schweiz) zwar normalisiert, aber weltweit weiter anhält, haben wir in diesen Neubau in Bülach so viel Geld investiert. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir hier auch künftig weiter wachsen werden.»

Rushhour am morgen – Sicherheit der Mitarbeitenden im Fokus
Bei unserem Besuch im neuen Logistik-Bijou von UPS in der Schweiz herrscht an einem kühlen Dienstagmorgen  im April dieses Jahres Hochbetrieb. Die ersten grossen Lastwagen kommen an, sofort setzt emsiges Treiben ein. Pakete werden entladen, eingescannt, sortiert und versandbereit gemacht. Die UPS-Fahrer stellen sich mitsamt ihren Mercedes-Sprintern in Reih’ und Glied auf beiden Seiten einer langen Sortierstrasse, die aus einem durchgängigen Förderband besteht, auf und verstauen die ihren Touren zugeordneten Pakete anhand der Postleitzahl in die richtigen Lieferfahrzeuge.

Danach werden die UPS-Fahrer zu einer allmorgendlichen kurzen Besprechung zusammengerufen, bei der unter anderem relevante Informationen oder der Tagesablauf besprochen werden. Die Chauffeure verlassen dann kurz nach neun Uhr mit ihren Sprinter-Fahrzeugen, die übrigens allesamt in der hauseigenen Werkstatt gewartet und bei Bedarf repariert werden, gestaffelt das vor wenigen Minuten noch proppenvolle Logistikzentrum.

UPS legt bei seinem Personal, das im hektischen Werktagsverkehr teilweise unter massivem Zeitdruck steht, grossen Wert auf die Sicherheit und die präventive Vermeidung von Unfällen. Alle Zusteller werden einmal jährlich einem eintägigen Fahrtraining mit einem Trainer unterzogen. Zudem werden die Mitarbeitenden mit Plakaten auf Unfälle im Betrieb oder bei der Paketauslieferung im Strassenverkehr aufmerksam gemacht, um zukünftig solche Zwischenfälle zu vermeiden.

Der UPS-Logistik-Hub in Bülach ist neben Basel, Bern, Genf und Lugano einer von fünf Standorten in der Schweiz. Das Gebäude mietet UPS von einem von der Credit Suisse Asset Management verwalteten Fonds. Holger Ostwald: «Das Gebäude in Bülach wurde von der Goldbeck Rohmberg AG nach unseren Vorgaben gebaut. Wir haben ja Erfahrung und wissen, wie so ein Gebäude aussehen muss, was es leisten muss, wie es funktioniert oder wie die Aufteilung zu sein hat.»

UPS deckt in Bülach rund 60 Prozent des eigenen Energiebedarfs aus einer Solaranlage, die sich auf dem Gebäudedach befindet und die eine Jahresleistung von knapp 89'000 Kilowattstunden erbringt, ab. Dies geht Hand in Hand mit dem globalen und unternehmensweiten Ansatz des Logistik-Konzerns, die Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren – angefangen bei der Fahrzeugflotte bis hin zu den Anlagen.

www.ups.com