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Logistik

Visable: gleich zweimal runder Geburtstag

Visable: gleich zweimal runder Geburtstag
Carsten Brandt (Head of Brand and Communications bei Visable) informierte kürzlich über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Verzeichnisdienstes Visable.
Bild: Robert Altermatt

In diesem Jahr feiert Visable gleich zwei Jubiläen seiner beiden Verzeichnisdienste Europages und «wlw» (ehemals «Wer liefert was»). Europages, die grösste europäische B2B-Beschaffungs-Plattform sowie die B2B-Plattform «wlw» für Deutschland, Österreich und die Schweiz, begehen 2022 ihr 40-jähriges beziehungsweise 90-jähriges Jubiläum. Einst ein konventioneller Verlag, hat sich die Dachmarke Visable heute zu einer dynamischen Internet-B2B-Plattform transformiert.

Visable, seit 2019 die Dachmarke von Europages und «wlw», empfing kürzlich Schweizer Medienschaffende in Zürich und informierte einerseits über die jeweilige Unternehmensgeschichte der beiden B2B-Plattformen, andererseits erörterte Carsten Brandt (Head of Brand and Communications bei Visable), wie sich das Unternehmen von einem konventionellen Verlagshaus zu einer dynamisch wachsenden und agilen Tech-Firma entwickelt hat.

Brandt sagte zum Geschäftsmodell von Visable: «Wir betreiben mit Europages und 'wlw' zwei Plattformen, auf denen sich kleine und mittelständische Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe präsentieren können. Wir von Visable verschaffen diesen Unternehmen Visibilität. Beide Plattformen zusammen haben je nach Monat zwischen 3,5 bis 4,5 Millionen Suchende. Konkret sind das professionelle Einkäufer, die gezielt nach Produkten und Firmendaten suchen. Gerade in der jetzigen Zeit, in der teilweise die Lieferketten wegbrechen, suchen Firmen beispielsweise verstärkt nach neuen Lieferanten. Genau solche Suchanfragen können Firmen auf unseren beiden Plattformen hinterlegen.»

Carsten Brandt präzisierte vor den in Zürich anwesenden Medienschaffenden, dass Visable im Gegensatz zu anderen Plattformen und Marktplätzen nicht am Check-out am Umsatz beteiligt ist, der über die Plattformen generiert wird, sondern die Unternehmen, die bei Visable eine Unternehmens- und Produktinformationssuche vornehmen, zahlen dafür eine Gebühr, damit sie die beiden B2B-Plattformen aktiv durchforsten und nutzen können. Neben der kostenpflichtigen Variante können die Visable-Plattformen auch kostenfrei genutzt werden, aber natürlich mit deutlich eingeschränkten, rudimentären Such- und Informationsmöglichkeiten - sowohl für Anbieter als auch für Einkäufer.

Gründung im Jahr 1932

Visable blickt auf eine neun Jahrzehnte lange Historie zurück. Die Geschichte des Unternehmens reicht bis ins Jahr 1932 zurück. Damals wurde an der Leipziger Buchmesse erstmals das Lieferantenverzeichnis «Wer liefert was» als Buchausgabe herausgegeben. Und das aus gutem Grund: Der Einkauf und das Beschaffungswesen hatten durch den Wirtschaftsaufbau nach dem ersten Weltkrieg enorm an Fahrt aufgenommen. Mit dem Lieferantenverzeichnis «Wer liefert was» hatten Unternehmen endlich ein gedrucktes Werk zur Hand, mit dem sie gezielt nach den Partnerunternehmen suchen konnten, die sie brauchten.

Professionelleres Beschaffungswesen

Im Laufe der Zeit wurde das Beschaffungswesen immer mehr professionalisiert und zu einer wichtigen Managementaufgabe. 1982 wurde in Frankreich daher das Unternehmen Europages ins Leben gerufen (ursprünglicher Name: Eurédit). Die neu gegründete Firma veröffentlichte das erste gedruckte Geschäftsverzeichnis mit Lieferanten aus ganz Europa.

Um Platz zu sparen und die Suche in der bislang mehrbändigen Buchausgabe von «Wer liefert was» zu vereinfachen, wurde das Lieferantenverzeichnis 1986 erstmalig auf CD-ROM aufgelegt. Auch Europages machte diesen technologischen Schritt wenige Jahre später. Doch in den 1990er-Jahren stieg die strategische Bedeutung der Beschaffung auf einen neuen Höhepunkt und die Welt wurde gleichzeitig immer vernetzter. Auch «Wer liefert was» und Europages passten sich diesem Wandel an und gingen mit ihren Verzeichnissen zeitgleich 1995 online – drei Jahre vor dem Internet-Giganten Google.

Internationalisierung der Verzeichnisdienste

2016 übernahm «Wer liefert was» das Unternehmen Europages. Die Plattform umfasste damals 15 Sprachen und 28 überwiegend europäische Länder sowie Marokko, Hongkong und China. Im Mai 2019 wurden «Wer liefert was» und Europages unter der neuen Dachmarke «Visable» zusammengeführt. Beide Plattformen blieben aber eigenständig und behielten ihren Namen, wobei «Wer liefert was» seit 2020 mit der Kurzform «wlw» in Erscheinung tritt.

Der Name Visable ist ein Kunstwort und setzt sich aus den englischen Worten «visible» für sichtbar und «enable» für befähigen zusammen. Der Unternehmensname beschreibt damit das Leistungsversprechen, kleinen und mittleren Unternehmen mehr Sichtbarkeit und Reichweite im Internet zu verschaffen.

Zunehmende Digitalisierung der Prozesse

Der Expansionskurs von Visable ist auch im Zusammenhang der digitalen Transformation zu sehen, den viele Unternehmen in Europa vollziehen. Während viele Unternehmen ihren bestehenden oder potenziellen Handelspartnern lange Zeit dicke Katalogbücher zur Verfügung stellten, um ihr Sortiment bekannt zu machen, nutzen sie heute immer häufiger Online-Plattformen. Der klassische Handelsvertreter, der zu den Unternehmen einen persönlichen Kontakt hat, behält zwar eine gewisse Bedeutung, er wird aber teilweise auch durch digitale Bestellprozesse ersetzt.

Im Zuge der Digitalisierung passte Visable auch seine Plattformen den sich ändernden Bedürfnissen an. Zu den neueren technologischen Entwicklungen gehört zum Beispiel das «Message Center», das die gesamte Kommunikation zwischen Einkäufern und Anbietern auf der Plattform zentralisiert und so massgeblich vereinfacht Es ermöglicht den Nutzern, Anfragen zu stellen und zu beantworten sowie Dateien austauschen.

Die «Visable App» ermöglicht es Lieferanten, ihre Unternehmensprofile sowie Einkäuferanfragen auf dem Mobiltelefon zu verwalten. Zusammen mit der «wlw»-App für professionelle Einkäufer bietet Visable damit seinen beiden Kernzielgruppen eine bessere mobile Nutzerfreundlichkeit und eine grössere Effizienz in der Geschäftsanbahnung.

Mithilfe des «Visitor Profiler» von Europages und der Profilbesucher-Statistik von «wlw» ist es möglich, jederzeit zu erfahren, wer das eigene Unternehmensprofil besucht hat, inklusive Angabe der Kontaktdaten. Damit erhalten Vertrieb (und Marketing) wertvolle Informationen zur Leadgenerierung.

Transformation zu Tech-Firma

Unter der Führung von CEO Peter F. Schmid hat sich Visable in den vergangenen Jahren von einem Verlag zu einem agilen internationalen Internet-Unternehmen gemausert. Den weitreichenden Change-Prozess beschreibt Schmid in seinem neuen Buch «Mission Wandel: Von einem Old-School-Unternehmen zu einer Tech-Company – die Geschichte einer Transformation». Der Weg zum erfolgreichen «Re-Startup» – also einer digital transformierten, grunderneuerten Organisation – war lang, der erforderliche Kulturwandel für viele gewöhnungsbedürftig.

Heute gelingt es Visable, ohne Sprachbarriere Synergien zwischen den Standorten in Frankreich, Deutschland, Österreich und der Schweiz zu schaffen. Die pan-europäische Tech-Company umfasst 480 Mitarbeitende aus 35 Nationen. Um Leads zu generieren und das Interesse von Beschaffungsprofis weltweit zu wecken, haben inzwischen mehr als drei Millionen europäische Unternehmen ein Profil auf den Visable-Plattformen Europages und «wlw».

Drei Suchabfragen pro Sekunde

Zusammen erreichen die Plattformen monatlich zwischen 3,5 bis 4,5 Millionen B2B-Einkäufer, die nach detaillierten Unternehmens- und Produktinformationen suchen. Der Plattform-Traffic kommt dabei aus über 200 Ländern zusammen. Visable hat 2021 einen Rekordumsatz in der Höhe von 68,4 Millionen Franken erwirtschaftet.

Carsten Brandt sagte ganz am Schluss des Mediengesprächs, dass Visable auf seinen beiden Verzeichnisdienst-Plattformen pro Sekunde drei Suchabfragen verzeichne. Brandt: «Hochgerechnet sind das 275'000 Suchabfragen am Tag, die wir bei Visable registrieren. Das ist schon eine gewaltige Menge!»

www.visable.com
www.europages.com
www.wlw.de