8. Sept. 2025

«Cargo sous Terrain» endgültig vor dem Aus

Die Vision einer unterirdischen Güterbahn in der Schweiz, das Projekt «Cargo sous Terrain» (CST), ist Geschichte. Wie das Unternehmen mitteilt, wird das Projekt eingestellt. Gründe für das Aus: das einst ambitionierte Vorhaben ist zu teuer, politisch höchst umstritten und aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen nicht umsetzbar. Mehr als zehn Mitarbeitende dürften ihren Job verlieren.

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Cargo sous Terrain Gütermetro
Bild: CST

Das Projekt «Cargo sous Terrain» hatte ein Investitionsvolumen von bis zu 30 Milliarden Franken vorgesehen. Zwischen Härkingen und Zürich sollte die erste Teilstrecke für drei Milliarden entstehen, später hätte ein landesweites Netz den Güterverkehr entlasten sollen.

Als Baubeginn war 2026 vorgesehen, die Inbetriebnahme des ersten Streckenabschnitts (Investitionskosten rund drei Milliarden Franken) war im Jahr 2031 vorgesehen. Gegen das Gesamt-Projekt formierte sich aber rasch Widerstand. Schnell sprangen namhafte private Träger und Investoren ab. Und auch seitens der involvierten Kantone und Städte - wie etwa die beiden Kantone Aargau und Zürich - gab es grosse Bedenken gegenüber CST, unter anderem wurde die geplanten Hub-Standorte in Frage gestellt und die eingereichten Dossiers als unzureichend taxiert. Zudem wuchsen die Zweifel, wie stark die Gütermetro effektiv zu einer Verkehrsreduktion beitragen würde.

Das Projekt «Cargo sous Terrain», das ingenieurtechnisch und technologisch grundsätzlich machbar gewesen wäre, ist letztlich aus politischen und wirtschaftlichen Gründen gescheitert.

Wie «Cargo sous Terrain» schreibt, hätten die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat erkannt, dass «die derzeitigen rechtlichen Rahmenbedingungen eine private Finanzierung der Bauphase von CST nicht verlässlich absichern können». Damit CST funktionieren könne, brauche es jedoch eine stabile Partnerschaft mit Bund, Kantonen und Städten mit dem Ziel, dass alle Verkehrsträger ihren optimalen Beitrag leisten können. Diese Einbettung ins Gesamt-Logistiksystem müsse politisch verankert sein und gemeinsam umgesetzt werden, um das Güterverkehrswachstum aufzufangen und den Nutzen von CST voll zur Geltung zu bringen. Da diese Voraussetzungen derzeit fehlten, sei eine Umsetzung zum jetzigen Zeitpunkt betriebswirtschaftlich nicht vertretbar.

Neuer Fokus: City-Logistik

Die Konsequenzen für «Cargo sous Terrain» sind einschneidend: Mehr als zehn Mitarbeitende dürften bei «Cargo sous Terrain» entlassen werden, ein Konsultationsverfahren wurde bereits gestartet. Das Unternehmen CST selber wird weiter bestehen und möchte seinen Fokus künftig auf die Erarbeitung von City-Logistik-Lösungen verlegen.

www.cst.ch