8. Okt. 2025

Knapp automatisiert Produktionsversorgung von Sick

Mit der Automatisierung der Produktionsversorgung am Standort Kunsziget in Ungarn treiben der Intralogistik-Anbieter Knapp und der Sensor-Hersteller Sick ihre Technologie-Partnerschaft weiter voran. Der Einsatz der autonomen mobilen «Roboter Open Shuttles» in Kombination mit einem automatischen Kleinteilelager sorgt für eine effiziente just-in-time-Belieferung der Produktion und flexible innerbetriebliche Transporte. Eine «End to end SAP EWM by Knapp»-Lösung sorgt für die Digitalisierung der internen Produktionslogistik und schafft maximale Transparenz in der Bestandsführung.

Knapp Sick Ungarn
Bild: Knapp/Bernd Niederwieser

Der Standort Kunsziget in Ungarn hat sich zu einem essenziellen Werk im Produktionsverbund der Sick AG, einem weltweit führenden Hersteller von Sensor-Lösungen, etabliert. Mit rund 800 Mitarbeitenden liegt die Kernkompetenz in den Operationsbereichen. Um das zukünftige Wachstum am Standort in Ungarn nachhaltig zu sichern, wurde die Produktionskapazität deutlich erhöht: Eine neue Halle für den Wareneingang, die Erweiterung von drei auf vier Produktionshallen sowie eine zusätzliche Halle für das Kleinteilelager mit angebundener Kommissionierung schaffen die nötige Infrastruktur, um die steigenden Auftragszahlen zuverlässig zu bewältigen. Eine durchgängige Automatisierungs-Lösung von Knapp verbindet die einzelnen Hallen nahtlos miteinander, optimiert den Materialfluss und stellt eine effiziente Produktionsversorgung sicher.

Smarte Produktionslogistik

Die neue Automatisierungslösung unterstützt vier zentrale Prozesse: Wareneingang, Lagerung, Kommissionierung und Produktionsversorgung. Dabei bilden insgesamt 27 «Open Shuttles» das Rückgrat der innerbetrieblichen Transportlogistik. Sie verbinden das neue automatische Kleinteilelager (AKL) direkt mit den Produktionshallen und sorgen durch die «Just-in-time»-Belieferung für minimale Lagerbestände und maximale Versorgungssicherheit. Dabei geben die «Open Shuttles» die Behälter an 30 Durchlaufregale in der Produktion ab und nehmen fertig produzierte Teile wieder zur Einlagerung mit. Das AKL mit Regalbediengerät bildet die zentrale Versorgungsstruktur für die gesamte Produktion.

Auf 52'000 Stellplätzen werden Roh- und Halbfertigfabrikate in drei unterschiedlichen Behältertypen zweifachtief und vierfachtief eingelagert. Zwei ergonomische Arbeitsplätze der Pick-it-Easy-Serie sind direkt angebunden und ermöglichen eine effiziente Kommissionierung nach dem «Ware-zur-Person»-Prinzip. Für einen geschlossenen, effizienten Materialkreislauf verbindet eine Deckenfördertechnik den Wareneingang mit dem AKL. Die neue Lösung ermöglicht vollautomatisierte Ein- und Auslagerungsprozesse, eine «Just-in-time»-Produktionsversorgung und die Optimierung der Flächensituation.

«Der grösste Vorteil der Anlage ist der zukunftsorientierte Einsatz, denn wir haben die Anlage nicht nur für den heutigen Bedarf, sondern auch für die Zukunft gebaut. Wir setzen hier auf logistische Unterstützung von Knapp», so Laszlo Varga, Supply Chain Manager bei Sick Kft.

Nachhaltiges Wachstum

Das dezentralisierte «SAP EWM on S/4Hana» steuert als «Warehouse Management System» (WMS) und «Warehouse Control System» (WCS) alle Materialflüsse und bildet die komplette Logik für alle Automatisierungstechnologien ab. Um diesen Projektteil vorzubereiten, setzten Sick und Knapp IT Solutions, das Kompetenzzentrum der Knapp-Gruppe für SAP-Lösungen und Services, vorab gemeinsam ein Pilotprojekt auf. Dieser diente zugleich auch als Schulungssystem, um das Sick IT-Team an die neuen Produktionsprozesse in SAP EWM heranzuführen. Die neue Software-Lösung inklusive Materialfluss-Steuerung (MFS) ermöglicht eine präzise Steuerung der Lastaufnahmemittel im AKL mit 4-fachtiefer Lagerung.

Auch das «KiSoft Fleet-Control-System» (FCS) der «Open Shuttles» ist über ein «Rest-Interface direkt in SAP EWM MFS integriert. Dadurch orchestriert SAP EWM sämtliche Lagerbewegungen, u.a. verschiedene Varianten der Produktionsversorgung, die von der Planung eines komplexen Routenzuges bis hin zu individuellen Eilaufträgen zu einzelnen Produktionsplätzen reichen. Benutzerfreundliche Dialoge wie an den Ware-zu-Person-Arbeitsplätzen runden die «SAP EWM by Knapp»-Lösung ab.

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